Bei Marcus Fahn im Bayern 1 Radio wurde die Schätzfrage gestellt wie viele Währungen gibt es augenblicklich auf der Welt? 165 war die richtige Antwort.
Es ist nicht verwunderlich, dass es doch so viele gibt. Heute einmal eine Währung die man nicht so kennt: Faeröer Inseln
Die färöische Krone ist die Währung der Färöer. Eine Krone ist in 100 oyrur unterteilt. Es handelt sich nicht um eine unabhängige Währung, sondern um eine lokale Version der dänischen Krone, bei der färöische Banknoten im Umlauf sind, aber dänische Münzen verwendet werden. Sie ist daher 1:1 an die dänische Krone gekoppelt. Die färöischen Banknoten sind mit Motiven aus der Tier- und Pflanzenwelt der Färöer bedruckt.
Am 12. April 1949 wurde ein Gesetz beschlossen, dass die Färöer ihr eigenes Geld bekommen und damit auch ein eigenes Konto bei der Dänischen Nationalbank, wo die färöischen Banknoten seitdem gedruckt werden. Das Prinzip ist relativ einfach: Die färöische Landesregierung bekommt von der Dänischen Nationalbank genau den Gegenwert des Geldes geliefert, den sie auf dieses Konto eingezahlt hat. Dieses Geld wiederum stammt aus den Steuereinnahmen des finanziell autonomen Archipels und dem eventuellen Gewinn seiner Staatsbetriebe, wie zum Beispiel Atlantic Airways oder Postverk Føroya. Alle im Umlauf befindlichen färöischen Kronen repräsentieren also das Guthaben der Färöer in Kopenhagen.
Die färöische Krone existiert seit 1951 als Zahlungsmittel, als ein eigener 5-Kronen-Schein herauskam. 1954 folgte der 10-Kronen-Schein. Als Münzen fungieren die gebräuchlichen dänischen Münzen.
Wie bei der dänischen Krone gibt es heute Banknoten zu 50 (seit 1967), 100 (1964), 200 (2004), 500 (1980) und 1000 (1980) Kronen. Im Format entsprechen sie genau den dänischen Scheinen.
Seit 2001 erscheint eine neue Serie von Geldscheinen mit den Werten 50, 100, 200, 500 und 1000 Kronen. Die Aquarelle auf den jeweiligen Rückseiten stammen vom färöischen Maler Zacharias Heinesen.
Die färöischen und dänischen Geldscheine sind in ihren jeweiligen Ausgabeländern gegenseitig kostenlos eintauschbar und werden überall akzeptiert. Allerdings dürfte es außerhalb Dänemarks schwer sein, bei einer Bank färöische Geldscheine zu erhalten.
Am 29. März 2005 wurde in einer Erklärung der dänischen Regierung klargestellt, dass im Falle des Beitritts Dänemarks zur Eurozone die Färöer (analog zu Grönland) die Krone behalten können, wenn sie es so beschließen. Es könnte jedoch nach dem Willen der Partei Sjálvstýrisflokkurin umgekehrt kommen: Während sich die Dänen gegen den Beitritt zur Euro-Zone aussprachen, beantragten die Färöer im August 2009 ihren Beitritt.
Als die Färöer im Zweiten Weltkrieg von Dänemark abgeschnitten waren und von Großbritannien besetzt wurden, gab es eine eigene Währung auf den Färöern. Zunächst waren es ab Juni 1940 dänische Kronen, die überstempelt wurden, und ab November dann eigene Scheine, die in London gedruckt, aber nominal von der Dänischen Nationalbank herausgegeben wurden.
Interessant bei dieser Banknotenserie sind die Rückseiten, gerade für die Motivsammler.
Motivsammlung – Malerei
Zacharias Karl Ulrik Heinesen (* 19. Juni 1936 in Tórshavn, Färöer) ist ein zeitgenössischer färöischer Maler. Er ist ein Sohn von William Heinesen.
Zacharias Heinesen gilt als eine zentrale Gestalt in der färöischen Malerei. Seit dem Abschluss seiner Studien an den Kunstakademien in Reykjavík (1958–59) und Kopenhagen (1959–62) lebt er in der färöischen Hauptstadt Tórshavn. Von seinem Atelier, das hoch auf einem Hügel liegt, hat eine weite Aussicht über Stadt und Hafen. Diese grandiose Aussicht hat eine zentrale Stellung in der Motivwelt des Malers.
Zacharias Heinesen konzentriert sich in seinen Landschaftsbildern auf die Ausdruckskraft und intensive Stärke der Farbe und auf das vibrierende Leben der Fläche. In seiner Motivwahl kreist er seit einigen Jahren insbesondere um das Thema „Ortschaft am Meer“. Die Giebel, Fassaden und Dächer der Häuser bilden ein Muster an Flächen, das auch die vielen kleinen Parzellen Land umfasst, die den Ort umgeben. Die Flächenkomposition setzt sich in der facettierten Struktur der Berge und den amorphen Figuren der Wolkenformationen fort. Senkrechte, waagerechte und diagonale Linien signalisieren die Umrisse der Häuser, Feldraine, Steinmauern, Hecken und Konturen der Landschaft. Gleichzeitig markieren sie den kubistisch geprägten Rhythmus und die Bewegung des Bildes. Die Farbhaltung kennzeichnet sich durch ein blau-grünes Register, das mit roten und gelben Nuancen sowie goldenen Einschlägen an Ockertönen kontrastiert.
Die Gemälde sind bisweilen recht abstrakt, doch der Maler will nicht die Verbindung zum Motiv verlieren – in Kompositionen von großen und kleinen viereckigen Farbflächen werden Farbklänge und Temperatur durch die Grenze eines Horizontes getrennt, und anhand von kurzen markanten Strichen wird die Vorstellung einer Landschaft oder eines Stadtbildes verstärkt. Landschaftsaquarelle sowie pastorale Holz- und Linolschnitte haben eine künstlerische Leichtigkeit und eine eigene ätherische Anmut. In dekorativen Arbeiten, etwa Buchillustrationen, wandeln Menschen in stummem Entzücken in arkadischen Landschaften zwischen Paradiesvögeln und märchenhaften Tieren und Pflanzen.
Zacharias Heinesen gestaltete die Rückseiten der neuen färöischen Geldscheine. Die zugrunde liegenden Aquarelle wurden eigens für diesen Zweck gemalt.
Rückseite der 50 Kronur 2011, gültige Währung
Suðuroy (‚Südinsel‘) ist die südlichste und viertgrößte Insel der Färöer. Nur die Schärengruppe Sumbiarsteinur liegt noch weiter südlich.
Suðuroy bildet eine eigene Region der Färöer, zu der auch die vorgelagerte unbewohnte Insel Lítla Dímun gehört. Zwischen beiden Inseln verläuft die Meerenge Suðuroyarfjørður, der Südinselfjord, der aber eigentlich ein Sund ist, und Suðuroy vom Rest des Archipels im Norden trennt.
Fast nirgendwo auf den Färöern kann man die dramatische Landschaft so hautnah erleben, wie hier im Süden um den Beinisvørð an der steilen Westküste herum. Wer im Juni oder Juli kommt, kann sich hier besonders an der färöischen Vogelwelt erfreuen.
Vogelfelsen Ásmundarstakkur im äußersten Norden Suðuroys
Geologische Besonderheit auf dem ansonsten an Bodenschätzen armen Archipel sind die Steinkohlevorkommen auf Suðuroy (bei Hvalba im Norden). Noch heute werden dort in der einzigen noch bestehenden Kohlenmine der Färöer jährlich rund 1000 t Kohle gefördert. Der Höchststand der Kohleförderung der Färöer in einem Jahr wurde 1958 mit einer Fördermenge von 18000 t erreicht. Unterhalb der Kohleschicht befinden sich die ältesten Basaltschichten der Färöer, die den Süden der Insel bilden. Inzwischen ist bekannt, dass hier unter dem Schelf Erdöl und Erdgas lagern. Die geplante Erschließung dieser Bodenschätze würde den Färingern möglicherweise die volle Souveränität bringen. Es scheint daher wahrscheinlich dass sich mittelfristig Bohrinseln vor Suðuroy befinden werden.
Rückseite 100 Kronur 2011, gültige Währung.
Klaksvík ist die zweitgrößte Stadt der Färöer und Zentrum der so genannten Nordinseln. Sie hat eine Fläche von 113 Quadratkilometern.
Es ist der wichtigste Standort der Fischereiindustrie auf den Färöern und liegt an einem der besten natürlichen Häfen des Landes.
Die Kommune Klaksvík wurde 1908 gegründet und umfasst heute außer Klaksvík selbst auch die Orte Ánirnar, Árnafjørður, Húsar, Mikladalur, Norðoyri, Svínoy, Syðradalur und Trøllanes. Zusammen hatten sie 2011 genau 4817 Einwohner bei einer Bevölkerungsdichte von 43 Einwohnern pro Quadratkilometer.
Klaksvík liegt auf der Insel Borðoy, der größten der färöischen Nordinseln. Die Stadt befindet sich in einem Tal am Ende eines kleinen Fjordes zwischen den Bergen Myrkjanoyrarfjall (689 m), Háafjall (647 m), Hálgafelli (503 m) und dem Klakkur (414 m), dem die Stadt den Namen verdankt. Klakkur heißt überstehende Klippe, Bergkuppe; und vík heißt Bucht.
Rückseite 200 Kronur 2011, gültige Währung.
Der Tindhólmur ist eine kleine, schroffe Insel der Färöer, die aufgrund ihrer Größe nicht zu den 18 Inseln gezählt wird, sondern zu den Holmen der Färöer bzw. Schären. Mit 65 ha ist er der größte Holm des Archipels.
Tindhólmur heißt übersetzt „Gipfelholm“, etymologisch in etwa „Zinkenholm“, was auf seine bizarre Form mit den zackenförmigen Gipfeln zurückzuführen ist. Diese Gipfel heißen Ytsti, Arni, Lítli, Breiði und Bogni (Äußerster, Adler, Kleiner, Breiter und Gebogener).
Er gehört zu den bekanntesten Gemälde- und Fotomotiven der Färöer.
Der Tindhólmur liegt westlich vor der Insel Vágar (Landkarte siehe dort) am Sørvágsfjørður entlang der Fährlinie von Sørvágur nach Mykines und gleichzeitig der Einflugschneise zum Flughafen Vágar. Zwischen Vágar und dem Tindhólmur stehen die Klippen Drangarnir, und weiter westlich liegt ein weiterer Holm, der Gáshólmur. Gute Aussicht genießt man auch von Bøur und Gásadalur aus und dem Bergpfad, der beide Orte verbindet.
An seiner Südseite bricht der Tindhólmur mit einer Steilwand jäh ab. Diese Form entstand in der Eiszeit. Auf dem Holm gibt es zwei Häuser, die aber nicht ständig bewohnt sind, sondern als Sommerhäuser dienen. Reguläre Verkehrsverbindungen gibt es nicht.
Rückseite 500 Kronur 2011, gültige Währung.
Hvannasund (dänisch: Kvannesund) ist ein Ort der Färöer auf der Insel Viðoy. Der Ort ist Verwaltungssitz der gleichnamigen färöischen Gemeinde Hvannasund (Hvannasunds kommuna). Der Ort ist nach dem gleichnamigen Sund benannt, der die Inseln Borðoy und Viðoy voneinander trennt. Anfang 2020 lebten 251 Einwohner in Hvannasund.
Hvannasund wird als Ort erstmals schriftlich im Jarðarbókin von 1584 erwähnt. 1866 gründete ein Kaufmann aus Hvannasund am gegenüberliegenden Ufer des Sundes auf Borðoy den Nachbarort Norðdepil. 1893 wurden die Häuser im Dorf durch einen Bergrutsch schwer verwüstet. Zwei Jahre danach erhielt Hvannasund erstmals eine Schule. Im Jahr 1932 wurde ein neues Schulgebäude eröffnet und 1949 die Kirche von Hvannasund eingeweiht. Im Jahr 1963 entstand ein Verbindungsdamm über den Sund zwischen Norðdepil auf Borðoy und Hvannasund auf Viðoy.
Am 28. Mai 2008 gab es in Hvannasund einen Tsunami, bei dem das Meer bis zu 3 m über die Kaimauer stieg. Niemand wurde verletzt. Die Ursache ist unbekannt.
Rückseite 1000 Kronur 2011, gültige Währung.
Sandoy (dänisch Sandø, deutsche Bedeutung Sandinsel) ist die fünftgrößte Insel der Färöer. Die Insel hat 19 Gipfel, deren höchster der Tindur mit 479 m ist.
Sandoy, die Sandinsel, hat ihren Namen von den Sandstränden an ihrer Küste. Landschaftlich gilt sie unter den sehr schroffen Inseln der Färöer als die „flachste unter den großen Inseln“. Hier gibt es weder Tunnel noch steile Bergstraßen, und so eignet sich Sandoy gut zum Radfahren. Eine kleine Wassermühle von Sandoy aus dem 18. Jahrhundert kann im Freilichtmuseum des Dänischen Nationalmuseums nördlich von Kopenhagen besichtigt werden.
Sandoy ist durch eine Autofähre mit der Hauptstadt Tórshavn über den 1992 errichteten Fährhafen Gamlarætt verbunden. 2004 wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die den unterseeischen Sandoyartunnilin kalkulieren soll. Der sich seit 2019 im Bau befindende Tunnel soll Sandoy mit der Nachbarinsel Streymoy verbinden. Man geht davon aus, dass nach der geplanten Fertigstellung 2023 täglich etwa 300 bis 400 Autos den Tunnel passieren werden.