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Christoph Kolumbus – Seefahrer und Entdecker Amerikas


Christoph Kolumbus (italienisch Cristoforo Colombo, spanisch Cristóbal Colón, portugiesisch Cristóvão Colombo, latinisiert Christophorus Columbus; * um 1451 in der Republik Genua; † 20. Mai 1506 in Valladolid, Königreich Kastilien) war ein italienischer Seefahrer in kastilischen Diensten, der im Jahr 1492 Amerika wiederentdeckte, als er eine Insel der Bahamas erreichte. Er wurde der erste Vizekönig der las Indias genannten Gebiete.
Im Wettlauf mit Portugal um den Seeweg nach Indien im Rahmen des Indienhandels wollte Kolumbus den Weg im Westen erschließen. Das Ziel seiner ersten Entdeckungsreise war die Hafenstadt Quinsay in China, das im damaligen Sprachgebrauch zu Indien gezählt wurde.
Auf seinen Entdeckungsreisen zwischen 1492 und 1504 steuerte Kolumbus vor allem die Großen Antillen an, darunter bei allen vier Reisen Hispaniola (heute Haiti und die Dominikanische Republik), wo er erste Kolonien gründete. Erst auf seiner vierten Reise betrat er im heutigen Honduras das amerikanische Festland. Kolumbus hat zeitlebens nicht erkannt, dass es sich um einen bis dahin unbekannten Kontinent handelte. Diese Auffassung vertrat erst Amerigo Vespucci, nach dem die Neue Welt schließlich Amerika genannt wurde.
Die ersten Entdecker Amerikas waren die Vorfahren der indigenen Bevölkerung Amerikas, die vor langer Zeit von Asien her in den zuvor menschenleeren Kontinent eindrangen (siehe Besiedlung Amerikas). Außerdem wurde Amerika schon rund 500 Jahre vor Kolumbus von Leif Eriksson oder anderen Isländern besucht. Wenn Kolumbus gleichwohl bis heute als maßgeblicher europäischer Entdecker Amerikas gilt, ist dies darauf zurückzuführen, dass erst seine Reisen zu dauerhafter Kolonisierung durch Menschen anderer Kontinente in geschichtlicher Zeit führten.

Erste Reise (August 1492 bis März 1493)
Die erste Reise wurde mit etwa 2 Millionen Maravedís finanziert (knapp 2500 Dukaten), ein geringer Betrag im Vergleich zu späteren Expeditionen. Der größte Teil des Geldes (1,4 Millionen Maravedís) stammte von der Santa Hermandad, einer Organisation, die für die öffentliche Sicherheit außerhalb der Städte zuständig war. Verwalter der Kasse zur Finanzierung der Reise waren der Schatzmeister Luis de Santángel und der italienischstämmige Kaufmann Francisco Pinelo. Die Verbindungen Pinelos sicherten der Expedition weitere 250.000 Maravedís, die von genuesischen Kaufleuten unter dem Namen Kolumbus’ eingeschrieben wurden. Die Finanziers der Expedition waren demnach Freunde, Förderer und ehemalige Arbeitgeber von Kolumbus.
Kolumbus stach am 3. August 1492] mit seinem Flaggschiff, der Karacke Santa Maria, sowie den beiden Karavellen Niña und Pinta von Palos de la Frontera bei Huelva aus in See. Die Karavellen wurden von den aus Palos stammenden Brüdern Martín Alonso (Pinta) und Vicente Yáñez Pinzón (Niña) bereitgestellt und kommandiert.
Ein Bruch des Steuerruders auf der Pinta und eine Verbesserung des Großsegels des zuvor langsamsten der drei Schiffe, der Niña, erzwang einen einmonatigen Aufenthalt auf der Kanareninsel La Gomera. Das für Winde von hinten weniger geeignete Lateinsegel (dreieckiges Segel) der Niña wurde gegen ein bauchiges, quadratisches Rahsegel ausgetauscht, das für achterliche Winde besser geeignet ist. Kolumbus waren also die Passat-Winde westlich der Kanaren bekannt. Er war zu Recht überzeugt, dass diese Segeländerung auch für die Rückreise von Vorteil sein würde, weil er gemäß seinen früheren Erfahrungen westliche Winde auf nördlicheren Breiten erwartete (ausführlicher Eintrag vom 25. August 1492 im Bordbuch der ersten Reise).
Nach der Reparatur der Pinta und der Segeländerung auf der Niña, welche die Geschwindigkeit des Verbandes der drei Schiffe erhöhte, segelten die Schiffe am 6. September weiter. Die Fahrt wird von Kolumbus, der zur ersten Reise ein der Nachwelt erhalten gebliebenes Bordbuch verfasste, als äußerst schwierig beschrieben. Mehrmals bestand während der Reise die Gefahr einer Meuterei von Matrosen, aber auch von skeptischen Offizieren bis hin zum intriganten Kapitän der Pinta. Die Reise ins Ungewisse schürte große Angst. Beinahe jedes ungewöhnliche Naturschauspiel wurde von der Mannschaft als schlechtes Omen interpretiert (z. B. die Rauchwolken des 1492 aktiven Vulkans Teide, Teneriffa). Von Tag zu Tag wurde das Ausbleiben einer Küste am Horizont unheimlicher. Wie aus seinem Bordbuch hervorgeht, beschloss Kolumbus bereits ab dem 9. September, seiner Mannschaft immer weniger zurückgelegte Seemeilen zu vermelden, als sie tatsächlich gesegelt waren. Er versprach sich davon eine Stärkung der Moral, falls die Reise zu lange dauern sollte. Die Falschmeldungen behielt er bis zur Ankunft in der Neuen Welt am 12. Oktober bei.
Der 13. September scheint besonders kritisch gewesen zu sein, als die Kompassnadel immer mehr von Norden abwich. Da der Wissenschaft zur damaligen Zeit der Magnetismus der beiden Erdpole und die Deklination nicht bekannt war, hielt die Mannschaft das Abweichen der Nadel für einen Beleg, dass man in ein Gebiet vordringe, in dem die Grundgesetze der Natur nicht mehr gälten. Dass selbst der Kompass nicht mehr helfen konnte, sich genau zu orientieren, versetzte die Seeleute in Unruhe. Als die Mannschaft eine Umkehr zurück nach Europa gerade gewaltsam erzwingen wollte, erschien laut Kolumbus ein Vogel über dem Schiff. Kolumbus beschwor daraufhin die Mannschaft, an der Weiterfahrt festzuhalten, da sich ein Vogel nie mehr als 100 Meilen weit von einem Ufer entferne, wovon sich die Matrosen schließlich überzeugen ließen. Zudem bekam man in den darauf folgenden Tagen immer mehr Anzeichen von Küstennähe zu sehen, beispielsweise Äste von Bäumen und Pflanzen. Dennoch dauerte es noch einen ganzen Monat, bis ein Matrose im Ausguck Land verkünden konnte.
Am 12. Oktober 1492 erreichten die Schiffe die Neue Welt. Kolumbus ging auf einer Insel der Bahamas an Land, die von den Einheimischen Guanahani genannt wurde. Er gab ihr den Namen San Salvador (spanisch für ‚Heiliger Erlöser‘, ‚Heiland‘). Längere Zeit umstritten war die Frage, ob die später unter dem Namen Watling bekannte Insel, die 1926 den Namen San Salvador erhielt, mit der von Kolumbus besuchten Insel Guanahani identisch ist. 1986 wurde die Route vom Magazin National Geographic anhand der Logbücher neu berechnet. Dies führte zu der Vermutung, Kolumbus sei zuerst auf der Insel Samana Cay gelandet. Bald darauf wurde diese These jedoch wieder verworfen, nachdem computergestützte Modelle unter Berücksichtigung der Meeresströmungen eine Landeposition 24 km südlich von San Salvador ergeben hatten.
Auf der Insel erfuhr Kolumbus von der Existenz zahlreicher weiterer Inseln in der Umgebung. Am 14. Oktober umrundete er Guanahani und segelte am folgenden Tag weiter südwestlich zu einer Insel, die er Santa María de la Concepción taufte und die 1946 von Samuel E. Morison mit der Bahamasinsel Rum Cay identifiziert wurde. Weiter westlich stieß er auf das heutige Long Island, das er zu Ehren König Ferdinands Fernandina nannte und wo er die Bewohner, die die Seefahrer mit Frischwasser versorgten, in seinen Aufzeichnungen vom 17. Oktober 1492 erstmals Indios nennt, woraus die Bezeichnung der Ureinwohner Amerikas als „Indianer“ entstand.
Wie man im Bordbuch seiner ersten Reise im Eintrag zum 21. Oktober nachlesen kann, glaubte Kolumbus sich damals südlich von Cipango (Japan) und wollte auf direktem Wege nach Westen die Stadt Quinsay (Hangzhou) an der Ostküste Chinas erreichen. Er schrieb: „Dort werde ich dem großen Khan die Briefe Eurer Majestät überreichen, um eine Antwort ersuchen und damit zurückkehren.“
Auf der Weiterfahrt entdeckte Kolumbus auch Kuba und Hispaniola, die größten Inseln der Antillen. Vor Hispaniola, wo Kolumbus von König Guacanagari empfangen wurde, lief die Santa Maria am 25. Dezember auf eine Untiefe auf. Aus den Überresten des Schiffes ließ Kolumbus die erste spanische Festung in der Neuen Welt errichten und nannte sie La Navidad (spanisch für ‚Weihnachten‘). La Isla Española, latinisiert zu Hispaniola, wurde die erste Kolonie des Königreichs in der Neuen Welt und Kolumbus ihr Gouverneur und Vizekönig.
Erste Begegnungen mit dem indigenen Volk der Arawak verliefen friedlich. Laut dem Logbuch boten die Arawaken den Seefahrern unter anderem Baumwolle an, für die die Seefahrer unter anderem ihre mitgebrachten Glasperlen tauschten. Kolumbus beschrieb sie als naiv und großzügig: „Sie bieten jedem [ihre Güter] an zu teilen.“ Er betrachtete sie immer als zukünftige Untertanen.
Am 16. Januar 1493 machte Kolumbus sich mit beiden verbliebenen Schiffen auf den Weg zurück nach Europa. Einen Teil seiner Mannschaft ließ er wegen des Schiffbruchs als Bewohner der Kolonie La Navidad zurück. Die Zurückgebliebenen gerieten jedoch bald untereinander in Streit. Sie verteilten sich über die Insel, versklavten und töteten zahlreiche Indios und wurden letztlich alle, wahrscheinlich durch Gegenwehr der Indios und eigene Streitereien, getötet. Kolumbus geriet im Bereich der Azoren in einen Sturm, bei dem er den Kontakt zum zweiten Schiff Pinta verlor. Der Sturm war derartig heftig, so dass Kolumbus den Untergang seines Schiffes befürchtete. Er schrieb daher seine Entdeckungen auf eine Pergamentrolle, steckte diese in eine gut verschlossene Tonne und warf sie ins Meer.
Er erreichte mit der Niña am 4. März Lissabon und setzte die Reise von dort nach Palos fort, wo er am 15. März anlegte. Zufällig erreichte auch die Pinta am gleichen Tag Palos.
Kolumbus wurde daraufhin auf einem Triumphzug durch Spanien gefeiert. Seine Privilegien wurden bestätigt, und Papst Alexander VI. bestätigte in der Bulle Inter caetera das Anrecht Kastiliens auf entdeckte und zu entdeckende Gebiete westlich des Längengrades von 100 spanischen Meilen westlich der Kapverden (ein Jahr später wurde diese Aufteilung im Vertrag von Tordesillas modifiziert und von Portugal anerkannt). Kolumbus begann kurz nach seiner Ankunft mit Vorbereitungen für eine zweite Expedition, die entdeckte Gebiete sichern und weitere für Kastilien erobern sollte. Insbesondere wollte er weiter nach dem erhofften Goldland suchen, dem eigentlichen Ziel der Expedition.

Zweite Reise (September 1493 bis Juni 1496)
Kolumbus erklärte in seinem Bericht für die spanischen Herrscher irrtümlich, er habe Asien (tatsächlich: Kuba) und eine Insel an der Küste von China (tatsächlich: Hispaniola) entdeckt. Er versprach in dem Bericht, er könne den Majestäten „so viel Gold, wie sie brauchen“ und „so viele Sklaven, wie sie nachfragen“ aus diesen Gebieten mitbringen.
Die Flotte des Kolumbus wurde daraufhin mit 17 Schiffen und etwa 1500 Leuten ausgestattet. Am 25. September 1493 brach Kolumbus von Cádiz aus zur zweiten Reise auf, um entdeckte Gebiete zu besiedeln und die gegenüber den Majestäten angekündigten Güter und Sklaven zu transportieren. Zunächst entdeckte die Flotte die Insel Dominica, auf der Kolumbus aber nicht landete. Im Zuge der Weiterfahrt landete er auf Guadeloupe, Montserrat, Antigua und Nevis. Er nahm diese Inseln der Kleinen Antillen für das kastilische Königreich in Besitz und gab ihnen Namen.
Im November segelte er nach La Navidad auf Hispaniola. Das auf der ersten Reise gegründete Fort war allerdings bei Kämpfen mit den Arawak zerstört und alle Spanier getötet worden, so dass Kolumbus im Dezember an anderer Stelle auf der Insel die Kolonie La Isabela gründete. Bis April 1494 blieb die Flotte dort, während Kolumbus auf der Suche nach Gold das Hinterland erkundete.
Im April 1494 stach er in See, um im Westen nach dem chinesischen Festland zu suchen, das er in der Nähe der vorgelagerten Inseln vermutete. Er erkundete die südliche Küste der auf der ersten Reise entdeckten Insel Kuba, die er dem chinesischen Festland zurechnete, und entdeckte Jamaika und Puerto Rico, erreichte aber nicht das Festland Mittelamerikas.
Bei seiner Rückkehr nach La Isabela am 25. September 1494 fand Kolumbus chaotische Zustände vor, da sich die Siedler zerstritten hatten. Zudem war die indigene Bevölkerung, die den Siedlern zunächst freundlich gesinnt war, aufgrund schlechter Behandlung zu Feinden geworden. Dies veranlasste Kolumbus zu einem Feldzug gegen die einheimische Bevölkerung, auf dem er die Taíno versklavte. Das verstieß gegen Willen und Anordnungen der Königin Isabella und König Ferdinands. Sie hatten Kolumbus aufgetragen, die Ureinwohner freundlich zu behandeln, weil sie in ihnen zukünftige Christen sahen. Dennoch verschiffte Kolumbus 550 Sklaven nach Spanien. Auf der Überfahrt starb beinahe die Hälfte der Gefangenen. Die Überlebenden wurden nach ihrer Ankunft in Spanien auf Betreiben der Königin freigelassen und in ihre Heimat zurückgebracht.
Nachdem im Oktober 1495 eine königliche Untersuchungskommission in La Isabela angekommen war und ihre Arbeit aufgenommen hatte, verließ Kolumbus die Kolonie. Er ließ seinen Bruder Bartolomeo als Kommandanten zurück und brach am 10. März 1496 in Richtung Spanien auf, um dem Königspaar Bericht zu erstatten. Am 11. Juni erreichte er Spanien und konnte die Unterstützung von Ferdinand II. und Isabella I. zurückgewinnen. Entgegen Kolumbus’ Ankündigung war es der Expedition nicht gelungen, große Goldvorkommen zu finden. Und dies blieb so trotz des Einsatzes von Sklaven, denen zur Strafe die Hände abgehackt wurden, wenn sie kein Gold fanden.
Bis zu Kolumbus’ dritter Reise nach Amerika gingen wegen mangelnden wirtschaftlichen Erfolgs seiner bisherigen Expeditionen fast zwei Jahre ins Land. Diesmal waren seine Finanziers Gaspar de Spinola aus Sevilla, Francisco Cataino sowie Francisco de Riberole, der sich bereits mit Columbus’ verstorbenem Sponsor Giamotto Berardi an der Eroberung der Kanarischen Inseln für die kastilische Krone beteiligt hatte.

Dritte Reise (Mai 1498 bis November 1500)
Auf seiner dritten Reise, zu der er am 30. Mai 1498 aufbrach, schlug Kolumbus eine Route ein, die südlicher gelegen war als auf den vorhergehenden Reisen. Er segelte an den Kapverdischen Inseln vorbei und dann westwärts über den Atlantik.
Am 31. Juli entdeckte er die Insel Trinidad, im weiteren Verlauf der Reise die Nachbarinsel Tobago, die von ihm allerdings Bella Forma getauft wurde (siehe auch Trinidad und Tobago). Auf der Weiterfahrt sichtete die Expedition mit einem nördlichen Mündungsarm des Orinoco den südamerikanischen Kontinent und erkundete vom Schiff aus die Küsten an dieser Stelle. Zunächst schrieb Kolumbus in sein Logbuch, dass dieses Land eine in Europa unbekannte Neue Welt sei. Später war er aber wieder der Meinung, die Gegend gehöre zu Asien.

Nachdem er an einigen Inseln vorbei nördlich gesegelt war, erreichte er am 31. August die von seinem Bruder zwischenzeitlich auf sein Geheiß neu gegründete Stadt Santo Domingo an der Südküste von Hispaniola. Die dortigen Siedler waren unzufrieden und rebellierten gegen seinen Bruder Bartolomeo. Kolumbus versuchte die Streitigkeiten zu schlichten und war auch bemüht, die Arawak zum Christentum zu bekehren. Gleichzeitig intensivierte er die Suche nach Gold. Außerdem begann er mit der Verteilung von Pflanzland und der Zuteilung von Indios an einzelne spanische Siedler. Solche Landverteilungen führten ab 1503 zum System der Encomiendas, das in der Praxis zu einer Form der Sklaverei verkam.
Heimgekehrte Siedler beschuldigten ihn am königlichen Hof in Spanien, die Verwaltung der Kolonie nicht im Griff zu haben. Deshalb setzte der Hof Kolumbus im Mai 1499 als Gouverneur ab und ernannte stattdessen Francisco de Bobadilla, der die Kolonie am 23. August 1500 erreichte.
Der neue Gouverneur ließ Kolumbus und seinen Bruder in Ketten nach Spanien bringen. Kolumbus weigerte sich, die Ketten abzulegen, ehe er vor die Königin trat. Vom Königspaar wurden beide wiederum begnadigt, wobei Kolumbus aber seine Ämter nicht wieder erhielt und seinen guten Ruf verloren hatte. Zudem hatte Vasco da Gama 1498 auf einer Südroute um Afrika herum den ersehnten Seeweg nach Indien entdeckt, womit die Portugiesen den Wettlauf gewonnen hatten.

Vierte Reise (Mai 1502 bis November 1504)
Am 26. Februar 1502 bat Kolumbus Ferdinand von Aragón und Isabella von Kastilien um eine Flotte, am 14. März wurde die Expedition vom Königshaus genehmigt.
Am 9. Mai oder laut anderen Quellen am 11. Mai 1502 brach Kolumbus mit seinem Sohn Fernando von Spanien aus zu seiner letzten Reise auf, die er El Alto Viaje („die Hohe Reise“) nannte. Seine Flotte bestand aus vier Karavellen mit quer gestelltem Großsegel:
Die Capitana, das 70 Tonnen schwere Flaggschiff (an Bord: Kapitän Diego Tristán mit 2 Offizieren, 14 Seemännern, 20 Schiffsjungen und 7 Schiffshandwerker sowie ein Trompeter),
La Gallega, die „Galizierin“ (Kommandant Pedro de Terreros mit 26 Mann Besatzung, darunter 14 Schiffsjungen), die Santiago de Palos, von Kolumbus Bermuda genannt (Kapitän Francisco de Porras mit seinem Bruder und 31 Mann, darunter der Schreiber und Notar der Krone, Diego de Porras sowie Christophs Bruder Bartolomeo), die Vizcaína (25 Männer: Kapitän Fiesci, Bootsführer Juan Pérez, Bootsmann Martín de Fuenterrabía, acht Seeleute, zehn Schiffsjungen, der Kaplan Fray Alejandro und drei Privatleute).

Kolumbus erkundete die mittelamerikanische Festlandküste zwischen Honduras und Panama. Am 14. August 1502 betrat er bei Kap Honduras erstmals amerikanisches Festland. Er wollte beweisen, dass es dort eine Passage nach China gäbe.
Die Karavelle Vizcaína musste wegen Zerstörungen durch den Schiffsbohrwurm aufgegeben werden. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Wrack, das 2001 in der Bucht von Nombre de Dios bei Portobelo gefunden wurde, um diese Karavelle.
Als Kolumbus und seine Mannschaft auf Jamaika strandeten, überlebten sie hauptsächlich durch Handel mit der indigenen Bevölkerung. Als die Spanier einige Einheimische beim Handel übervorteilten, stellten die Insulaner den Handel ein. Kolumbus wusste als erfahrener Astronom, dass es am 29. Februar 1504 eine vollständige Mondfinsternis geben würde. Den Stammeshäuptlingen der Insel sagte er, dass die Götter ihr Verhalten verärgere und er ihnen deshalb den Mond rauben würde. Als die Finsternis dann tatsächlich begann, versprachen die aufgeregten Indigenen den Handel wieder aufzunehmen, wenn ihnen nur der Mond zurückgegeben würde, wodurch Kolumbus vom folgenden Ende der Verfinsterung profitierte.

Nach Kämpfen mit Indigenas und einer Meuterei verbrachte Kolumbus aufgrund der lecken Schiffe rund ein Jahr in der Festung Jamaika, bevor er – von den Strapazen erkrankt – nach Spanien zurückkehrte.
Auf seinen vier Reisen verlor Kolumbus insgesamt neun Schiffe. Nicht zuletzt dieser Umstand sorgte dafür, dass Kolumbus seinen Mythos als Held und Eroberer einbüßte. Die letzten Lebensjahre verbrachte er zurückgezogen und von der Öffentlichkeit unbeachtet.
Kolumbus starb am 20. Mai 1506 in Valladolid im Alter von etwa 55 Jahren.

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