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Ein neues Jahr bricht heran und die Kindergärten laden zum Infoabend ein. Eltern informieren sich über die vielen Einrichtungen in und um Eching, mit der Hoffnung den Nachwuchs auch dort unter zu bekommen.

Leider ist es nicht so einfach, wie es wieder politisch behauptet wird. Während von einer entspannten Lage gesprochen wird, ist das Personal in den Einrichtungen am Kämpfen den Betrieb am Laufen zu halten. Personalmangel, Krankheiten oder gar pure Erschöpfung spielen hier eine Rolle. Anstelle dass man etwas demütig ist und sich bei allen Erzieherinnen und Erziehern für den tollen Job bedankt, den sie jeden Tag für uns Eltern machen, kommt nur „alles kein Problem, die Lage ist entspannt“.

Entspannt wie die Anmeldung selbst

Seit über 3 Jahren wird im Gemeinderat gefordert, die Anmeldungen zu digitalisieren, um Doppelanmeldungen zu vermeiden und den Arbeitsaufwand für die Einrichtungen zu reduzieren. Leider wurden in den letzten Jahren nur Probleme gesucht aber keine Lösungen. Erst war es die fehlende Software für die Verwaltung, später war es die Implementierung in die nun endlich veröffentlichte neue Homepage und jetzt ist man möglicherweise überrascht, dass die vorgeschobenen Probleme nicht mehr existieren.

Die Realität sind anders aus!

Die Erziehungsberechtigen gehen mit samt Kind und Dokumenten zur jeweiligen bevorzugten Einrichtung und geben dort die ausgedruckte Anmeldung der Träger ab. Am Ende müssen sich die Verantwortlichen aus der Gemeinde sowie den Einrichtungen zusammensetzen und den Papierberg bearbeiten. Letztendlich kommt nur eine begrenzte Anzahl von Kindern in den Einrichtungen unter und viele Kinder bleiben entweder auf der Strecke oder ein weiteres Jahr entweder in der Krippe oder bei den Tagesmüttern von Kind im Fokus.

Kind im Fokus der Rettungsanker in Eching!

15 Tagesmütter und ein Tagesvater betreuen täglich rund 70 Kinder. Kinder die ohne diesen Verein über die Gemeinde versorgt werden müssten. Verteilt im ganzen Gemeindegebiet entlasten die Tagesmütter und der Tagesvater jeden Tag die Eltern.
Leider sucht auch Kind im Fokus dringend Personal, falls Sie Interesse haben sollten (hier klicken).
Nicht nur für die bestehenden Gruppen wird Personal benötigt, sondern auch für neue Projekte.

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Naturnahe Großtagespflege in Deutenhausen

Kind im Fokus plant ein weiteres Projekt in Deutenhausen. Auf einem Reiterhof soll eine Großtagespflege eingerichtet werden, um den Minis so viel wie nur möglich über die Natur mitzugeben. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Eltern aus dem ganzen Echinger-Einzugsgebiet ihre Kinder dort unterbringen wollen.

Gemeindlicher Waldkindergarten nur wieder ein Märchen?

Wie es in einer Echinger Whatsapp-Gruppe zu lesen war, sprach Herr Thaler davon, eine Waldkindergartengruppe ins Leben zu rufen. Wie immer bei solchen Treffen werden neue Vorschläge eingeworfen, ohne konkret zu werden. Dieses Vorgehen kennt man von anderen Projekten in Eching, wie z.B. Huberwirt. Um das gemeindliche Interesse vorzutäuschen, sollen sich die Eltern bei der Verwaltung melden, um ihren Bedarf anzumelden.

Während den Elternbeiratsvertretern dieser Vorschlag gänzlich neu war, bestätigte eine andere Mutter aus dieser Whatsapp-Gruppe, dass sie bereits letztes Jahr den Vorschlag gebracht hatte. Gleichzeitig kümmerte sich diese Mutter selbst darum einen Träger für einen Waldkindergarten zu finden und zwischen diesem Träger und der Gemeinde zu vermitteln. Im letzten Schriftwechsel wird der Mutter mitgeteilt, dass der Gemeinde keine derartigen Kindergarten-Wünsche bekannt wären und sie daher das Thema aktuell nicht weiter verfolgen.

Kindergarten Eching West

Sieben neue Gruppen für 36 Krippen-, 50 Kindergarten- sowie 50 Hortplätzen sollen hier entstehen. Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels, bleibt es spannend, wie Herr Thaler einerseits vollmundig diese Einrichtung ankündigt und andererseits die aktuellen Einrichtungen nicht mit nötigen Personal ausstatten kann.
Im Jahr 2023 wurde eine andere Einrichtung auf die Kernbetreuungszeit reduziert, da nicht genügend Personal vorhanden war. Das Landratsamt drohte sogar mit Schließung dieser Einrichtung. Herr Thaler, der bei der Bürgerversammlung 2023 darauf angesprochen wurde, sagte lediglich darauf, dass ihm die Hände gebunden seien. Deshalb sieht das Fachpersonal das Vorhaben KiGa Eching-West eher skeptisch, da dieses Projekt ca. 20 Fachkräfte benötigt.

2 Gedanken zu „Mehr Kindergärten für Eching“

  1. Der Schreiber hat zumindest erkannt, wie es in der Kinderbetreuung aussieht. Jedoch halte ich es für wichtig, hier dem Leser die gesetzliche Realität hinter all dem zu zeigen.
    Es könnte vermutet werden, wenn man den Artikel liest, dass Herr Thaler und der Gemeinderat (oder wer auch immer) an der Betreuungssituation Schuld ist. Oder diese durch den Bau einer neuen Einrichtung verschlimmert.
    Der Leser könnte hier dann argumentieren, “ dann baut man halt keine neue Einrichtung. „Und schon gar nicht so groß.“
    Nur hier muss man sagen, Pech gehabt.
    Der Kommune und somit auch Eching bleibt gar keine Wahl. Ein Blick in das einschlägige Gesetz ist hier sehr hilfreich.
    Zitat:
    Die Kommunen sind für die rechtzeitige Bereitstellung und den Betrieb von Plätzen in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege zuständig (Art. 5 Bayerisches Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz BayKiBiG, Sicherstellungsgebot).
    Nicht Herr Thaler und/oder der Gemeinderat können hier etwas dagegen machen. Hier ist die Politik gefragt. Und zwar nicht auf kommunaler Ebene. Hier braucht es Entscheidungen auf Landes- bzw. Bundesebene.
    Und was die teilweise Schließung von Einrichtungen angeht, muss deutlich gesagt werden, dass weder der Träger, der Bürgermeister, oder der Gemeinderat hier ein Mitspracherecht haben. hier hat die Aufsichtsbehörde gemäß BayKiBiG § 17 zu entscheiden. Hier steht zum vorgeschriebenen Anstellungsschlüssel folgendes. Zitat:
    (1) 1 Zur Absicherung des Einsatzes ausreichenden pädagogischen Personals ist für je 11,0 Buchungszeitstunden der angemeldeten Kinder jeweils mindestens eine Arbeitsstunde des pädagogischen Personals anzusetzen (Anstellungsschlüssel von 1 : 11,0).
    Würde hier die Aufsichtsbehörde anders entscheiden, würde der §8a SGB VIII zum Tragen kommen, da dadurch eine Kindeswohlgefährdung eintreten würde.
    In einem sehr wichtigen Punkt hat der Verfasser des Artikels jedoch Recht.
    Die Situation für das Personal an den Kindertagesstätten ist eine Katastrophe. Einen einzigen Schuldigen auszumachen ist weder einfach noch fair. Hier hat aber auch die Politik auf Landes- und Bundesebene versagt. Rechtsansprüche für die Familien zu erlassen, mag ja gut für den Wahlkampf sein, aber dazu gehört dann auch die Verantwortung das nötige Personal dafür zu gewinnen.
    Und vielleicht sollten die Eltern (und zwar alle) dankbar sein, dass das Personal die Kindertagesbetreuung aufrechterhält. Auch wenn es wehtut. Auch wenn der Kindergarten früher schließt, weil er gesetzlich dazu verpflichtet ist.
    Im Übrigen wird es bei den prognostizierten 20 Mitarbeitern nicht bleiben. Zwar kommt das im Rahmen der Stellenbemessung so hin, aber im beschriebenen sozialen Bereich arbeitet ein großer Anteil in Teilzeit. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es deutlich mehr Personal braucht.
    Man könnte jetzt zu all dem sagen: „Ist mir egal.“ Ich will einen Platz, so wie ich ihn brauche. Ich will Familie und Beruf in Einklang bringen. Stimmt. Ist wichtig. Aber, schon mal überlegt, wie das eine Erzieherin macht. Kein Home-Office, kein mobiles Arbeiten. Und wie holt eine Erzieherin um 17:00 Uhr ihr eigenes Kind aus dem Kindergarten ab, wenn der, in dem sie arbeitet, bis 17:00 Uhr geöffnet hat.
    Also sollten alle die Arbeit der Erzieherinnen in den Einrichtungen mehr wertschätzen und ihnen den größten Respekt zollen. Nicht nur die Politik. Auch und besonders die Eltern.
    Herbert Bernhard


  2. Zitat: „… Wie es in einer Echinger Whatsapp-Gruppe zu lesen war, sprach Herr Thaler davon, eine Waldkindergartengruppe ins Leben zu rufen. …“.
    Meine Prognose: Eher rückt Sebastian Thaler in St. Adelheim ein, als dass es in Eching tatsächlich einen Waldkindergarten gibt.
    Übrigens: Wo gibt es in Eching überhaupt einen Wald (außer die paar Bäume zwischen dem S-Bahnhof und der Ostpreußenstraße)?

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