Echinger Rundschau

2 thoughts on “Mehr Kindergärten für Eching

  1. Der Schreiber hat zumindest erkannt, wie es in der Kinderbetreuung aussieht. Jedoch halte ich es für wichtig, hier dem Leser die gesetzliche Realität hinter all dem zu zeigen.
    Es könnte vermutet werden, wenn man den Artikel liest, dass Herr Thaler und der Gemeinderat (oder wer auch immer) an der Betreuungssituation Schuld ist. Oder diese durch den Bau einer neuen Einrichtung verschlimmert.
    Der Leser könnte hier dann argumentieren, “ dann baut man halt keine neue Einrichtung. „Und schon gar nicht so groß.“
    Nur hier muss man sagen, Pech gehabt.
    Der Kommune und somit auch Eching bleibt gar keine Wahl. Ein Blick in das einschlägige Gesetz ist hier sehr hilfreich.
    Zitat:
    Die Kommunen sind für die rechtzeitige Bereitstellung und den Betrieb von Plätzen in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege zuständig (Art. 5 Bayerisches Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz BayKiBiG, Sicherstellungsgebot).
    Nicht Herr Thaler und/oder der Gemeinderat können hier etwas dagegen machen. Hier ist die Politik gefragt. Und zwar nicht auf kommunaler Ebene. Hier braucht es Entscheidungen auf Landes- bzw. Bundesebene.
    Und was die teilweise Schließung von Einrichtungen angeht, muss deutlich gesagt werden, dass weder der Träger, der Bürgermeister, oder der Gemeinderat hier ein Mitspracherecht haben. hier hat die Aufsichtsbehörde gemäß BayKiBiG § 17 zu entscheiden. Hier steht zum vorgeschriebenen Anstellungsschlüssel folgendes. Zitat:
    (1) 1 Zur Absicherung des Einsatzes ausreichenden pädagogischen Personals ist für je 11,0 Buchungszeitstunden der angemeldeten Kinder jeweils mindestens eine Arbeitsstunde des pädagogischen Personals anzusetzen (Anstellungsschlüssel von 1 : 11,0).
    Würde hier die Aufsichtsbehörde anders entscheiden, würde der §8a SGB VIII zum Tragen kommen, da dadurch eine Kindeswohlgefährdung eintreten würde.
    In einem sehr wichtigen Punkt hat der Verfasser des Artikels jedoch Recht.
    Die Situation für das Personal an den Kindertagesstätten ist eine Katastrophe. Einen einzigen Schuldigen auszumachen ist weder einfach noch fair. Hier hat aber auch die Politik auf Landes- und Bundesebene versagt. Rechtsansprüche für die Familien zu erlassen, mag ja gut für den Wahlkampf sein, aber dazu gehört dann auch die Verantwortung das nötige Personal dafür zu gewinnen.
    Und vielleicht sollten die Eltern (und zwar alle) dankbar sein, dass das Personal die Kindertagesbetreuung aufrechterhält. Auch wenn es wehtut. Auch wenn der Kindergarten früher schließt, weil er gesetzlich dazu verpflichtet ist.
    Im Übrigen wird es bei den prognostizierten 20 Mitarbeitern nicht bleiben. Zwar kommt das im Rahmen der Stellenbemessung so hin, aber im beschriebenen sozialen Bereich arbeitet ein großer Anteil in Teilzeit. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es deutlich mehr Personal braucht.
    Man könnte jetzt zu all dem sagen: „Ist mir egal.“ Ich will einen Platz, so wie ich ihn brauche. Ich will Familie und Beruf in Einklang bringen. Stimmt. Ist wichtig. Aber, schon mal überlegt, wie das eine Erzieherin macht. Kein Home-Office, kein mobiles Arbeiten. Und wie holt eine Erzieherin um 17:00 Uhr ihr eigenes Kind aus dem Kindergarten ab, wenn der, in dem sie arbeitet, bis 17:00 Uhr geöffnet hat.
    Also sollten alle die Arbeit der Erzieherinnen in den Einrichtungen mehr wertschätzen und ihnen den größten Respekt zollen. Nicht nur die Politik. Auch und besonders die Eltern.
    Herbert Bernhard

  2. Zitat: „… Wie es in einer Echinger Whatsapp-Gruppe zu lesen war, sprach Herr Thaler davon, eine Waldkindergartengruppe ins Leben zu rufen. …“.
    Meine Prognose: Eher rückt Sebastian Thaler in St. Adelheim ein, als dass es in Eching tatsächlich einen Waldkindergarten gibt.
    Übrigens: Wo gibt es in Eching überhaupt einen Wald (außer die paar Bäume zwischen dem S-Bahnhof und der Ostpreußenstraße)?

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