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Am 5. Mai 2022 fand die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Günzenhausen im Schützenstüberl statt. Die Versammlung wurde vom ersten Vorstand Bernhard Wallner geleitet, der die Gäste herzlich willkommen hieß. In Vertretung des ersten Bürgermeisters wurde der dritte Bürgermeister Leon Eckert geschickt. Ebenfalls anwesend waren der Kreisbrandmeister Michel Hinterholzer, fördernde Mitglieder und selbstverständlich alle aktiven und passiven Feuerwehrkameraden.

Nachdem die Corona Pandemie die Gewohnheiten durcheinandergebracht hat, konnte Bernhard Wallner auf zwei Jahre zurückblicken, die alles andere als gewöhnlich waren. Neben normalen Einsätzen im Aufgabenbereich einer Feuerwehr waren auch viele runde Geburtstage und Feiertage zu feiern, Vorstandssitzungen zu halten, aber auch verstorbene Feuerwehrkameraden zu verabschieden.
Der Mitgliederstand zum 1.1.2022 belief sich auf 54 aktive Feuerwehrmänner, 18 passive Mitglieder und 53 fördernde Mitglieder. Positiv zu erwähnen sind die fünf neuen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr (Ludwig Wallner, Leonhard Renauer, Florian Loscher, Leon Kratzl). Zusätzlich wurde die erste weibliche Anwärterin Veronika Wildgruber besonders erwähnt.

Zu jedem Verein gehört auch eine Kasse, die immer stimmen muss. Erster Kassierer Franz Lutz teilte die Stände für 2020 und 2021 den Kameraden mit und konnte zugleich verkünden, dass trotz einem schwierigen Jahr 2021 der Jahresendbestand anwachsen konnte. Die Kassenprüfer Christian Schmidt und Markus Zigldrum bestätigten die Arbeit des Kassierers und lobten die Cent genaue Abrechnung in diesem Zeitraum.

Tobias Exner als erster Kommandant berichtete über die Einsätze der letzten beiden Jahre und erinnerte an die Erlebnisse, sowohl die nicht so schönen als auch die schönen. Er schilderte Situationen, die den Kameraden bereits vor einem Einsatz Sorgen machten, sich an Ort und Stelle aber Gott sei Dank nicht bewahrheiteten. So wurde die Feuerwehr zu einem Schulbusunfall zwischen Günzenhausen und Eching alarmiert, glücklicherweise war der Bus bei schlechter Witterung nur von der Fahrbahn gerutscht. Ein weiterer Einsatz war als schwerer Verkehrsunfall gemeldet, welcher sich als Fahrradsturz eines Jungen entpuppte, der mit dem Fuß in seine Fahrradspeichen gerutscht war. Nach Absicherung der Straße und Befreiung des Fußes konnte dieser Einsatz schnell wieder abgeschlossen werden. Exner berichtete allerdings auch, welchen großen Vorteil es hat, seine Nachbarn und hilfebedürftigen Menschen im Ort zu kennen. So war bei einem Wohnhausbrand in Günzenhausen 2021 der Feuerwehr bekannt, dass eine hilfebedürftige Person in einem Haus wohnte, so dass erst Personenrettung vor Brandbekämpfung durchgeführt werden konnte.
Gerade solche Einsätze, bei denen es um Menschenleben geht, hinterlassen in der Psyche der Kameraden Spuren. Auch hier appelliert der erste Kommandant das Erlebte gemeinschaftlich nach einem Einsatz zu besprechen und zu verarbeiten. Die Gesundheit der ehrenamtlichen Feuerwehrleute steht mit an oberster Stelle.

Trotz Corona mussten auch Lehrgänge besucht werden, diese wurden allerdings nicht in Präsenz, sondern teilweise auch online durchgeführt. Die modulare Truppenausbildung, Ausbildungen zum Maschinisten bzw. das Praxisseminar Notfallrettung Atemschutz stellte die Feuerwehr vor neue Aufgaben, die kurzfristig bewältigt werden mussten.

Um eine Vorstellung zu haben, wie viel die ehrenamtlichen Feuerwehrleute im Jahr leisten, wurde eine Auflistung der Gesamtstunden erstellt. 2019 waren es 4.495 Stunden, 2020 im ersten Corona Jahr waren es 2.863 Stunden und 2021 waren es 3.915 Stunden. Hierfür sagen wir von der Echinger Rundschau herzlichen Dank an alle ehrenamtlichen Helfer im Gemeindegebiet!

Ehre wem Ehre gebührt – dies war selbstverständlich auch bei dieser Jahreshauptversammlung ein Punkt.

Annemarie Müller-Saala und Josef Wildgruber wurden für 25 Jahre als fördernde Mitglieder geehrt
Christian Schmidt wurde für 25 Jahre als aktives Mitglied geehrt
Des Weiteren erhielten Kameraden den Status des Feuerwehrmanns

Nach den angenehmen Punkten folgte das ewig leidige Thema Feuerwehrhaus, welches von Wallner und Exner direkt aus dem Gemeinderat vorgestellt wurde. Das im November 2021 vom Gemeinderat beschlossene Feuerwehrhaus wurde Dezember 2021 im Landratsamt eingereicht. Im Mai 2022 zur Sitzung wurde noch keine Baugenehmigung erteilt.
Bernhard Wallner sprach darauf in der letzten Bauausschusssitzung der Gemeinde den ersten Bürgermeister Sebastian Thaler an, ob er dies nicht beschleunigen möchte. Herr Thaler antwortete auf diese Frage mit: „Er vertraue seinen Mitarbeiter, dass diese sich darum kümmern“. Leon Eckert erwähnte, dass man hier eventuell noch mal einen Brief an das Landratsamt schicken sollte. Der Unmut der Kameraden wurde laut geäußert. Einer der Kameraden schlug vor, kein Feuerwehrhaus zu bauen, sondern eine Tennishalle, denn dieses sei in kürzester Zeit errichtet worden, während die Feuerwehr Günzenhausen bis heute wartet.

Auf der Homepage der Feuerwehr Günzenhausen wurde Ende 2021 eine Dokumentation zum neuen Feuerwehrhaus veröffentlicht. Grundriss, Außenansicht und erste Bilder zur Vorbereitung sind online. Leider ist an dieser Dokumentation seitdem nichts mehr hinzugekommen. Der letzte Termin wurde einen Tag zuvor vom Staatlichen Bauamt ohne Angaben von Gründen abgesagt. Ein Folgetermin soll in der Kalenderwoche 19 nachgeholt werden.

Ebenfalls absagen musste man das 150-jährige Gründungsfest, welches 2021 geplant war und aufgrund der Corona Pandemie nicht durchgeführt werden konnte.
Das einzige Positive an diesem Punkt war die Restaurierung der Vereinsfahne. 1963 wurde diese bereits restauriert und bedarf fast 60 Jahre später einer weiteren professionellen Bearbeitung, um dieses über 100 Jahre alte Stück zu erhalten. Die Kosten hierfür hat zur Hälfte die Gemeinde und zur anderen Hälfte die Feuerwehr getragen.

  • ER_FFW_Günzenhausen_Fahne1
  • ER_FFW_Günzenhausen_Fahne2
  • ER_FFW_Günzenhausen_Standarte

Bevor der Letzte Punkt Verschiedenes/Ansprachen erfolgte, musste natürlich die Vorstandschaft bzw. der Festausschuss entlastet werden. Dies geschah einstimmig.

Abschließend durfte der Kreisbrandmeister Michel Hinterholzer zu den Kameraden sprechen und teilte zugleich die Neuigkeiten aus dem Landkreis mit. Ihm sei es vor allem wichtig, dass das Ehrenamt anständig bei den anstehenden Problemen gefördert wird. Die Natur macht das was sie für richtig hält und nicht das was wir uns wünschen so der Kreisbrandmeister.
Aufgaben die eigentlich nicht der Feuerwehr direkt zuzuordnen sind, wie zum Beispiel eine Tragehilfe, sollten zukünftig wieder beim Roten Kreuz angesiedelt werden und nicht bei den ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden. Natürlich bekommt jeder Arbeitgeber für seine angestellten Feuerwehrler die im Einsatz erbrachte Dienstleistung eine Entschädigungsleistung, allerdings dürfen die Arbeitgeber nicht durch die häufigen Fehlstunden der Arbeitnehmer verärgert werden.
Es sind allerdings nicht nur diese Aufgaben die einen verärgern, sondern auch die unnötigen Fehlalarme der örtlichen Brandmeldeanlagen. Hier sollten die Firmen aufgrund der schlechten Wartung oder des unzureichenden Zustandes der Brandmeldeanlagen zur Kasse gebeten werden.
Abschließend bedankte sich Hinterholzer bei den Kameraden, die in der Coronazeit einen harten Job hatten und trotz der widrigen Umstände mit ständig wechselnden Corona-Auflagen aus dem Gesundheitsministerium ihre Aufgaben hervorragend erfüllt haben.

Ein Gedanke zu „Jahreshauptversammlung 2022 der FFW Günzenhausen“

  1. Die Günzenhausener Feuerwehrkamaraden haben vollkommen recht, wenn sie die zögerliche Bearbeitung ihres neuen Feuerwehrhauses anprangern und als Gegenbeispiel die neue Tennishalle in Eching anführen.
    Da Leon Eckert (3. Bgm., Gemeinderatsmitglied von und in Eching und selbst aktiver Feuerwehrler) die Beschwerden live mitbekommen hat, sollte er jetzt „Tod und Teufel“ in Bewegung setzen, damit das neue Feuerwehrhaus in Günzenhausen zügigst gebaut wird. Dazu sollte er den 1. Bgm. Sebastian Thaler (in SPD-Kreisen als „lieber Sebastian“ bekannt) aus seinem gesunden Dienstschlaf wecken (falls Thaler überhaupt im Rathaus anzutreffen ist), damit es voran geht.
    Und, lieber Herr Eckert, Sie (nicht „man“) sollten nicht „eventuell“ einen diesbezüglichen Brief an Landrat Helmut Petz schicken, sondern schleunigst. Weil von Ihren vagen Aussagen im Konjunktiv haben die Günzenhausener Feuerwehrler nicht allzuviel.

    Bleibt die grundsätzliche Frage, was für die öffentliche Sicherheit wichtiger ist: ein Feuerwehrhaus oder eine Tennishalle.

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