Sehr geehrte Damen und Herren,
Märchen werden definiert, als im Volk überlieferte Erzählung, in der übernatürliche Kräfte und Gestalten in das Leben der Menschen eingreifen [und meist am Ende die Guten belohnt und die Bösen bestraft werden]. Warum ich Ihnen das an dieser Stelle erzähle? Weil im letzten Bürgermeisterbrief ein solches Märchen zu bestaunen war. Hier beteuerte unser Bürgermeister wie sehr er doch unsere Feuerwehren schätzt, welche hohe Bedeutung diese genießen, um kurz darauf zu erklären, warum er gegen das Günzenhausener Feuerwehrhaus gestimmt hat. Das während der Sitzung Feuerwehrler drohten, bei Abbruch der Bautätigkeiten nach über 10 Jahren Hinhalten ihren Funkwecker abzugeben, wurde leider verschwiegen. Zeigt aber an Thalers Abstimmverhalten, wie wichtig ihm diese Personen in Wirklichkeit sind. Das die dargestellte Kostenexplosion eine Katastrophe ist, möchte ich dabei nicht bestreiten. Aber hat oder hatte die Gemeinde darauf Einfluss? Der Vergleich des Projektleiters Thaler, mit vorherigen Bauten der Gemeinde hinkt dabei gewaltig. Denn sowohl Rathaus als auch Tennishalle wurden ohne den Inflationsschock eines Ukrainekrieges fertiggestellt. Und was wären die Konsequenzen eines Baustopps mit den damit verbundenen Umplanungen gewesen? Neben dem Feuerwehrhaus, wären auch die gemeinsam geplanten Stockbahnen und der Soccerplatz zunächst für Wochen oder Monate pausiert worden. Bei durch die Architekten erwarteten Baukostensteigerungen im zweistelligen Bereich eher keine gute Idee. Aber laut unserem Chef-Projektler, hätte man durch scharfe Sparmaßnahmen am Raumprogramm hier dafür nochmal knallhart einsparen können. Das dies alle bisherigen Planungen wieder auf Null gesetzt hätte – geschenkt! Wie man aber bei einem Gebäude, welches immer am unteren Ende der aktuellen Normen geplant wurde, noch ein Einsparpotential in Millionenhöhe am Raumprogramm erreichen soll, wird Thalers Geheimnis bleiben. Das die aktuelle wirtschaftliche Situation sich dabei durchaus negativ auf unsere zukünftigen Gemeindehaushalte auswirken kann, bleibt dabei unbestritten. Aber bei der momentanen Inflation durchgeplante, oder wie hier sogar begonnene Projekte zu stoppen und auf besser Zeiten zu hoffen, halte ich für falsch. Gerade weil die Gemeinde im Moment noch über angemessene Rücklagen verfügt, sollten so wichtige Neubauten, wie das Günzenhausener Feuerwehrhaus auch abgeschlossen werden.
Und was bleibt uns jetzt als Lehre aus diesem thalerschen Märchen? Er gibt als Projektleiter auch keine viel bessere Figur ab, wie als Bürgermeister. Aber hier erzählt er wenigstens seine Märchen nur im Echinger Forum und nicht vor einer Richterin, die ihn zu Vorfällen am Echinger See befragt.
Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Gürtner (Fraktionsvorsitzender FW)