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Den Auftakt bildete freilich ein Immobiliengeschäft, das zunächst für allerhand negative Schlagzeilen sorgte, weil es staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen das Ehepaar Thaler wegen Wuchers zur Folge hatte. Dem sollte jedoch auch eine für die Beschuldigten positive Nachricht über die Einstellung des Ermittlungsverfahrens folgen, weil die Beweise für eine Erhebung der Anklage aufgrund des mittlerweile verstorbenen Immobilienverkäufers nicht ausreichend gesichert waren.

Ehepaar Thaler im Immobilienmarkt auf Expansionskurs?

Mittlerweile mehren sich jedoch die Hinweise, dass das Ehepaar Thaler auch mit anderen Methoden die Ausweitung seines Engagements im örtlichen Immobilienmarkt voran treibt. Zirkulieren doch mittlerweile Schreiben des Bürgermeisters, in welchem die Adressaten gebeten werden, ihn und seine Frau bei der Suche nach Wohneigentum oder Baugrundstücken zu unterstützen. Großes Interesse wurde insbesondere bekundet an Grundstücken, die am Ortsrand der Gemeinde liegen. Die Optik des Schreibens lässt vermuten, daß es auf dem privaten Briefpapier Thalers gedruckt wurde, weil im Briefkopf auf Thalers private Kontaktdaten Bezug genommen wird. Andererseits fehlt auf diesen Briefen die Unterschrift Thalers.

Eingangsschreiben eines Grundstückseigentümers

Wer hatte die Möglichkeit, auf die Daten der Adressaten zuzugreifen?

Daten über die Eigentümer der Grundstücke einer Gemarkung werden erfasst in der Liegenschafts- und wegen der Grundsteuer in der Steuerverwaltung. Hat Thaler nicht einmal davor zurück geschreckt, sich als amtierender Bürgermeister dieser Daten für private Zwecke zu bedienen? Die Nutzung der Daten aus der Liegenschaftsverwaltung bedeutet immerhin einen Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), während die Nutzung der Daten aus der Steuerabteilung mit einer Verletzung des Steuergeheimnisses einher geht.

Will sich Thaler jetzt gar an der Umwidmung von Grundstücken in Bauland persönlich bereichern?

Zur Entspannung der Situation des örtlichen Immobilienmarkts bedarf es der Ausweisung zusätzlichen Baulands durch die Kommune. Natürlich gehört zu den Aufgaben eines Bürgermeisters auch die Umwidmung von Grundstücken in Bauland. Speziell bei Grundstücken am Ortsrand ist es für ihn relativ einfach, diese beispielsweise durch eine Ortsabrundungssatzung der Gemeinde binnen eines Jahres zu überplanen. Konterkarierten hier gar die persönlichen Interessen unseres Rathausoberhaupts mit denen der Gemeinde? Ist Thaler gar nur bereit, Grundstücke in Bauland umzuwidmen, wenn er sich daran auch persönlich bereichern kann?

Warum  ließ die Bezahlung des Kaufpreises der Immobilie durch das Ehepaar Thaler so lange auf sich warten?

Mit dem Kauf der unbesehenen Immobilie des mittlerweile verstorbenen ASZ-Bewohners L. hatte es das Ehepaar Thaler wesentlich eiliger als mit deren Bezahlung. Während die Verbriefung des Kaufvertrags am 20.11.2019 stattfand, ließ sich das Ehepaar Thaler mit der Zahlung des Kaufpreises 6 Monate Zeit, bis es endlich den vereinbarten Kaufpreis laut Kontoauszug vom Mai 2020 rasch noch durch Überweisung kurz vor dem Tod des Verkäufers beglich. Wurde hier vor Beurkundung des Kaufvertrags über die  Immobilie gar auf die Vorlage einer Finanzierungszusage über deren Bezahlung oder eine Bankbestätigung der Geschäftsbank des Käufers über dessen Vermögen verzichtet?

Warum stellte sich Thaler bereits zwei Monate vor Bezahlung der  Wohnung als neuer Vermieter vor und kündigte auch noch eine Mieterhöhung an?

In einer Stellungnahme von L. im März 2020 zu einem Wasserschaden, der im Februar 2020 von einer der vermieteten Wohnungen ausging, hatte L. den Verkauf der Wohnungen nicht einmal erwähnt. Umso größer war die Überraschung der betroffenen Mieter, als sich Anfang April 2020 Thaler persönlich bei ihnen als neuer Vermieter ab 01.04.2020 vorstellte. Gleichzeitig packte er die Gelegenheit beim Schopf, um eine Mieterhöhung anzukündigen, obwohl er bis dato den Kaufpreis für die Immobilie noch nicht einmal entrichtet hatte!

Auch in dieser Angelegenheit gibt es viele offene Fragen und Ungereimtheiten. Aber eines ist sicher: Die Vorteilsnahme im Amt bietet schier unendlich viele Möglichkeiten, um sich persönlich zu bereichern, wodurch unser erster Bürgermeister immer wieder für neue Schlagzeilen sorgt.