Geld gleich KulturGeld gleich Kultur

Iguazu

Der Iguazú-Nationalpark liegt im Norden Argentiniens und schützt den Teil der Iguazú-Wasserfälle auf argentinischer Seite sowie umliegende Gebiete der Atlantischen Regenwälder. Er wurde im Jahr 1934 eingerichtet und umfasst eine Fläche von insgesamt 677 Quadratkilometern. Im Jahr 1984 wurde er gemeinsam mit dem auf brasilianischer Seite liegenden Iguaçu-Nationalpark zum Weltnaturerbe erklärt.
Der Park liegt im Nordosten Argentiniens an der Grenze zu Brasilien. Die nördliche Parkgrenze wird vom Iguazú-Fluss gebildet. Die nächstgelegene Stadt ist Puerto Iguazú (etwa 17 km von der Nationalparkgrenze entfernt). Der Nationalpark selbst umfasst eine Fläche von 677 Quadratkilometern inklusive eines etwa 63 Quadratkilometer großen Nationalreservats. Der Iguaçu-Nationalpark, der auf brasilianischer Seite angrenzt, ist etwa 1700 Quadratkilometer groß. Es gibt kaum größere Erhebungen und das ganze Parkgebiet liegt auf etwa 150 bis 740 m über dem Meeresspiegel.

Das Klima ist subtropisch und feuchtwarm mit Jahresdurchschnittstemperaturen von etwa 20 °C, die auch im Winter nur relativ wenig unterschritten werden. Die durchschnittlichen Jahresniederschläge liegen bei etwa 1.800 mm, wobei Regen das ganze Jahr über vorkommt. Dennoch sind die Regenfälle zwischen Januar und März ergiebiger. In dieser Zeit führt auch der Iguazú mehr Wasser. Die Vegetation besteht aus Wäldern, wobei drei vorherrschende Typen unterschieden werden können. Erstens feuchte, subtropische, laubabwerfende Wälder, zweitens feuchte subtropische Regenwälder und drittens Dunstwälder im Bereich der Wasserfälle.

Der Nationalpark ist Heimat zahlreicher bedrohter Säugetiere, wie etwa des Jaguars, der größten Raubkatze Südamerikas. Die Jaguarpopulation der Atlantischen Urwälder am oberen Río Paraná ist stark zersplittert und sinkt weiter. Ursache ist vor allem die Wilderei, die die Beutetiere des Jaguars reduziert. Eine Zählung, die in den Jahren 2004 bis 2006 im Nationalpark durchgeführt wurde, ergab eine Bestandsdichte von etwa ein bis zwei ausgewachsenen Jaguaren auf je 100 Quadratkilometern. Demnach sanken die Bestände seit den 1990er Jahren um das zwei- bis siebenfache. Insgesamt wird die Zahl der Jaguare im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Argentinien auf 25 bis 53 ausgewachsene Tiere geschätzt. Weitere größere Säugetierarten des Schutzgebietes sind Flachlandtapir, Weißbartpekari, Wasserschwein, Brauner Brüllaffe, Gehaubter Kapuziner, Südlicher Tamandua, Großer Ameisenbär, Ozelot, Südliche Tigerkatze, Jaguarundi, Waldhund, Nasenbär, Krabbenwaschbär, Riesenotter, Südamerikanischer Fischotter. Ebenfalls im Park heimisch ist die Dickschwanzbeutelratte. Insgesamt beherbergt der Iguazú-Nationalpark mindestens 68 Säugetierarten, 422 Vogelarten, mehr als 40 Reptilienarten, 18 Amphibienarten und 250 verschiedene Arten von Schmetterlingen. Damit kommen etwa 44 % aller argentinischen Vogelarten im Nationalpark vor. Zusammen mit dem auf brasilianischer Seite liegenden Iguaçu-Nationalpark beherbergt er 83 Arten, die endemisch für die Mata Atlântica sind.

Die Iguazú-Wasserfälle bestehen aus 20 größeren sowie 255 kleineren Wasserfällen auf einer Ausdehnung von 2,7 Kilometern. Einige sind bis zu 82 Meter, der Großteil ist 64 Meter hoch. Die Wassermenge an den Fällen schwankt von 1500 m³/s bis über 7000 m³/s. Durch die Wasserfälle verläuft in Längsrichtung die Grenze zwischen Argentinien und Brasilien. Da die meisten Fälle in Argentinien liegen, ist der größere Panoramablick von der brasilianischen Seite aus möglich. Die Fälle sind durch mehrere größere und kleinere Inseln voneinander getrennt. Von den 2700 Metern Ausdehnung fließt über ungefähr 900 Meter kein Wasser. Der Hauptwasserfall (bzw. das Hauptwasserfallsystem) wird umgangssprachlich Garganta del Diablo (spanisch) beziehungsweise Garganta do Diabo (portugiesisch) oder „Teufelsschlund“ genannt und ist eine U-förmige, 150 Meter breite und 700 Meter lange Schlucht. Es gibt auf der brasilianischen Seite einen etwa 600 Meter langen Steg zum unteren Ende, ein etwa tausend Meter langer führt von der argentinischen Seite zum oberen Ende. Bei hohem Wasserstand ist die Sicht jedoch durch Gischt Bildung eingeschränkt.

Der Iguazú war in der Vergangenheit ein Klarwasserfluss. Durch Erosion, die durch die Entwaldung in Brasilien ausgelöst wird, transportiert er inzwischen insbesondere bei hohem Wasserstand erhebliche Sedimentmengen. Die Folge ist eine auffällige Braunfärbung.
In der Nähe liegen die Städte Foz do Iguaçu im brasilianischen Bundesstaat Paraná und Puerto Iguazú in der argentinischen Provinz Misiones und der Stausee Itaipú.

Die Wasserfälle wurden 2011 in die Liste der Sieben Weltwunder der Natur aufgenommen.

Wort Herkunft: Der Name Iguazú hat seinen Ursprung aus den guaranischen Wörtern y für Wasser und guasu für groß. Als erster Europäer entdeckte der spanische Conquistador Álvar Núñez Cabeza de Vaca am 31. Januar 1542 die Fälle; einer auf der argentinischen Seite ist nach ihm benannt.