Geld gleich KulturGeld gleich Kultur

Bei einer Begutachtung von Banknoten bekam ich die Frage gestellt: „Warum gibt es in Bayern zwei verschiedene (Bayerische und Deutsche) Mark Banknoten?“

Hier mal in Kurzfassung die Bayerische Papiergeld Geschichte  – Bayern 1836 – 1870
Das alleinige Notenrecht begann 1836 und als Zentralbank wurde die Bayerische Hypotheken und Wechselbank erkoren.
Folgende Noten wurden ausgegeben:

10 Gulden 01.06.1836
100 Gulden 01.06.1839
10 Gulden 01.05.1841
10 Gulden 01.07.1849 Probedruck
10 Gulden 01.07.1850
100 Gulden 16.09.1850
35 Gulden 06.01.1857 Essay
10 Gulden 01.08.1857
10 Gulden 01.07.1865
100 Gulden 01.10.1870 bis hier hin hatte die Bayerische Hypotheken und Wechselbank das alleinige Notenrecht für Bayern.

Mit der Reichsgründung 1871 durfte Bayern sein Notenrecht behalten und so führte die Bayerische Hypotheken und Wechselbank die erste Bayerische Banknote als Mark Note ein – 100 Mark 1.07.1874.

Danach erlosch das Notenrecht und es wurde für Bayern die Bayerische Notenbank gegründet. Bayerische Notenbank 1875 – 1936 bis zum Beginn des Krieges wurden zwei 100 Mark gedruckt mit Datum 1875 und 1900. Gleichzeitig wurden aber für ganz Deutschland die Reichsbanknoten und Reichskassenscheine eingeführt 1874 – 1914.

Diese Banknoten waren mit Gold gedeckt. Mit Beginn des Krieges 1914 wurde diese Golddeckung aufgehoben. Gleichzeitig wurden für ganz Deutschland zusätzlich die Darlehenskassenscheine eingeführt. Schon während des Krieges wurde das Notgeld (Kleingeld) eingeführt. Mit Ende des Krieges begann dann die Inflationszeit bei der es ebenso das Notgeld (Großgeld) gab bis 1924. Es gab auch Notgeld (Gulden) des 19. Jahrhundert in Bayern und zwar in Kaiserslautern (was seinerzeit zu Bayern gehörte). Es gab 1, 2 und 5 Gulden Scheine. Das Städte Notgeld für Bayern war sehr umfangreich und nur in der Region gültiges Zahlungsmittel. Zusätzlich gab es in Bayern noch die Staatsbank, Staatsanleihen, Zinskupons, Staatsschuldenverwaltung, Reichsbahndirektion München und Nürnberg, Reichspostministerium und Reichsverkehrsministerium, alle durften Banknoten ausgeben.

In der Zeit zwischen 1914 bis 1924 gab es allein in Bayern zirca 30.000 verschiedene gültige Geldscheine. Von 1923 – 1937 versuchte man mit der Rentenmark den Markt zu stabilisieren. Gleichzeitig wurde dem Land Bayern 1936 endgültig die Erlaubnis entzogen, eigenes Geld zu drucken. Ab 1924 – 1945 waren die Reichsmark der Deutschen Reichsbank gültiges Zahlungsmittel für Bayern und Deutschland.

Von 1944 bis 1948 gab es das sogenannte Alliierten Geld der Besatzungsmächte.

Ab 1948 mit der Währungsreform war die Bank Deutscher Länder (unter Aufsicht der Besatzungsmächte) für die Einführung der Deutschen Mark zuständig.

Mit Gründung 1957 der Deutschen Bundesbank bekam die Bundesrepublik Deutschland wieder das alleinige Notenrecht und führte ab 1960 neue Deutsche Mark Banknoten ein. Diese waren bis 2001 gültig.

Ab 1.Januar 2002 wurde dann der Euro als alleiniges Zahlungsmittel eingeführt.

Erste Bayerische Banknote 10 Gulden 1. Juni 1836 – Original
10 Gulden 1. Juni 1836 – Fälschung – In sehr kurzer Zeit wurden viele Fälschungen im Umlauf entdeckt.
10 Gulden 1. Mai 1841- Daher war man gezwungen neue 10 Gulden Banknoten aufzulegen.
100 Mark 1. Januar 1900 Bayerische Notenbank

100 Mark 1. Januar 1876 Reichsbanknote

5 Gulden Kaiserslautern 31. Juli 1870 (Notgeld).
1 Billion Mark 26. Oktober 1923 Reichsverkehrsministerium Zweigstelle Bayern
100 Billionen Mark 15. Februar 1924 Reichsbankdirektorium (der höchste Wert in der Bayerischen Geldgeschichte).
100 Rentenmark 1. November 1923 Rentenbankschein

100 Reichsmark 11. Oktober 1924 Reichsbankdirektorium

100 Mark Serie 1944 Alliierte Militärbehörde (Deutsches Besatzungsgeld).
100 Deutsche Mark 2. Januar 1960 Deutsche Bundesbank
100 Deutsche Mark 2. Januar 1989 Deutsche Bundesbank
100 Euro 2002 Europäische Zentralbank