Geld gleich KulturGeld gleich Kultur

Russland, amtlich die Russische Föderation, ist ein Bundesstaat in Osteuropa sowie in Nordasien. Mit etwa 17 Millionen Quadratkilometern ist Russland flächenmäßig der größte Staat der Welt und umfasst etwa ein Neuntel der Landmasse der Erde. Mit 144,5 Millionen Einwohnern (2019) steht es an 9. Stelle der bevölkerungsreichsten Staaten und ist zugleich einer der am dünnsten besiedelten.

Russland ist ein Schwellenland im Bereich des oberen mittleren Einkommens. Nach der Erholung von der postkommunistischen Transformationskrise der 1990er Jahre wurde Russland die nach Kaufkraftparität sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt, zwischen Deutschland und Brasilien (Schätzung für 2016). Nominal war Russland im Jahr 2020 die elftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Russlands Rohstoffreserven sind mit etwa 20 bis 30 % die wahrscheinlich größten der Welt, mit erheblichen Vorkommen von Primärenergieträgern, vor allem Erdgas.

Die Annexion der Krim sowie der Krieg in der Ostukraine belastet die Beziehungen zwischen Russland und „dem Westen“.

Die russische Regierung verletzt die europäische Friedensordnung und führt seit 24. Februar 2022 einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Der russische Rubel  ist die Währung der Russischen Föderation, sowie die der abtrünnigen Republiken Abchasien, Krim und Südossetien. Er ist unterteilt in 100 Kopeken. Der Name des Rubels stammt aus dem 14. Jahrhundert und bedeutet „abhauen“, „herunterschlagen“, wie bei „ein abgehauenes Stück“.

Das Währungssymbol ist ₽ und der Währungscode  ist RUB. (Das inoffizielle Währungssymbol ist руб., rub.) Im Gegensatz dazu kennzeichnete der frühere Code RUR den Rubel vor seiner Neuwertung von 1998 (1 RUB = 1000 RUR).

Rubelkrise 1998

1998 und 1999 gab es in Russland die Rubelkrise. Im Zuge der asiatischen Finanzkrise ging die Nachfrage nach Rohöl und Nichtmetallen zeitweise zurück bzw. deren Preise sanken. Ein Teil der Anleger (z. B. russische und asiatische) verkaufte ihre Investments. Der Kurs der staatlichen Schuldverschreibungen sank; der Wechselkurs des Rubel ebenfalls. Die Zentralbank reagierte darauf mit drastischen Erhöhungen des Leitzinses (am 27. Mai 1998 für einige Tage auf 150 %), um den Kursrutsch zu stoppen. Am 17. August 1998, wenige Stunden nachdem der russische Präsident versichert hatte, dass es keine Abwertung des Rubel geben werde, kündigte die Zentralbank eine Abwertung des Rubel um 53 % an. In diesem Zusammenhang wurde der Devisenmarkt eingeschränkt und ein Drei-Monate-Moratorium für die Bedienung fälliger Auslandsforderungen gegenüber russischen Privatschuldnern erklärt. Der Staat erklärte sich für vorübergehend zahlungsunfähig. Die Veröffentlichung verschiedener Wirtschaftskonzepte zur Rettung des Rubels, wie zum Beispiel die Verstaatlichung der Geschäftsbanken, trug zum Kursverfall des Rubel bei. Im Zuge dieser Finanzkrise stieg die Inflationsrate auf 85 %, viele Banken gingen in die Insolvenz und der Anteil der Armen stieg deutlich.

Trotz starker wirtschaftlicher Probleme erfuhr die Volkswirtschaft zur Jahrtausendwende ab 1999 eine Trendwende. Gründe dafür waren in erster Linie die gestiegenen Weltmarktpreise für Rohöl, Erdgas und Metalle in Verbindung mit der Abwertung des Rubels und der Senkung der Reallöhne. Dadurch erlangte Russland einen großen Kostenvorteil. Aufgrund fiskalpolitischer Entscheidungen konnte die Inflationsrate im Jahr 2000 auf 21 % gesenkt werden. Das Wirtschaftswachstum stieg jährlich und Russland erholte sich relativ schnell. Aufgrund der Abhängigkeit der russischen Wirtschaft hinsichtlich der Ölgewinne wurde im Jahre 2004 der „Russian Oil Stabilization Fund“ gegründet. Dieser sollte zum einen der hohen Volatilität der Ölpreise und zum anderen den Gefahren eines steigenden realen Wechselkurses entgegenwirken. Der Fonds ist innerhalb von drei Jahren auf 84,4 Mrd. US-Dollar gewachsen. Sinkt der Budgetsaldo, so kann er zum Teil mit dem Sparguthaben ausgeglichen werden. Es muss jedoch immer eine Mindestreserve gehalten werden.

Überfall Russlands auf die Ukraine 2022

Am 24. Februar 2022 begann Russland auf Befehl des russischen Präsidenten Putin den Überfall auf die Ukraine. Westliche Länder und Institutionen verhängten Sanktionen; unter anderem kann Russland SWIFT nur noch eingeschränkt nutzen. Der Wechselkurs des Rubel fiel vom 27. auf den 28. Februar um 42 %. Die Russische Zentralbank kündigte an, den Leitzins von 9,5 auf 20 Prozent zu erhöhen; man sei zu weiteren Anhebungen bereit.

Die Zentralbank der Russischen Föderation wurde 1990 auf der Grundlage der russischen Staatsbank der UdSSR gegründet. Als die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten im November 1991 entstand, erklärte die sowjetische Regierung die Zentralbank zum einzigen Organ der staatlichen Geld- und Devisenverordnung. Ihre Hauptaufgabe ist, die Stabilität des Finanzsystems zu wahren und somit solide Voraussetzungen für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu schaffen.

Rubel 1995, vor der Währungsreform (es wurden 3 Nullen gestrichen).

Rubel 1997 mit Folder (gültige Währung von 5 bis 5000 Rubel).

Rubel 2014 (100 Krim Rubel).