Selbsthilfe-Gruppe für Betroffene von Covid-19-Langzeitfolgen und deren Angehörige
Liebe Echingerinnen, liebe Echinger,
Corona hat unsere Gesellschaft nachhaltig verändert. Auch wenn mit den Impfungen jetzt ein Licht am Ende des Tunnels erscheint und die Inzidenzen sinken, so werden die individuellen Spätfolgen, die so eine Erkrankung mit sich bringt, erst langsam sichtbar. Wie hoch dabei die Zahl der Betroffenen ist, zeigt sich auch im Landkreis Freising.
Seit Beginn der Pandemie im vergangenen Jahr wurden im gesamten Landkreis 8213 infizierte Personen gemeldet. Hinter diesen nackten Zahlen stecken menschliche Schicksale. Chronische Erschöpfung, Entzündungen im Körper oder Lungenschäden – für viele, die eine Corona-Infektion überstanden haben, ist der Weg zurück in die Normalität lang und beschwerlich.
Als direkt Betroffener erfahre ich aktuell immer noch am eigenen Körper, was dieses Virus mit einem macht. In einem Video auf den sozialen Netzwerken habe ich Anfang Februar über meine persönlichen Erfahrungen mit dieser Erkrankung berichtet. Darauf haben sich unzählige Betroffene, aber auch Angehörige gemeldet und von ihren Erfahrungen erzählt. Allein die Zuschriften haben gezeigt, wie groß der Wunsch nach einem Erfahrungsaustausch ist. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, selbst aktiv zu werden und eine Selbsthilfegruppe für von Covid-19-Langzeitfolgen Betroffene – darunter auch Eltern von betroffenen Kindern – sowie Angehörige zu gründen.
Der Verein soll auf drei Säulen ruhen: den unmittelbar Betroffenen und Angehörigen, einem Corona-Beirat mit fachspezifischen Persönlichkeiten aus den drei Landkreisen Freising, Pfaffenhofen a. d. Ilm und Neuburg-Schrobenhausen, sowie weiteren regionalen Gremien. Letztere sollen einen Querschnitt aus der Gesellschaft widerspiegeln, indem Interessensvertreterinnen und -vertreter aus verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen beteiligt werden. Die Bandbreite reicht von medizinischem bzw. pflegerischem Fachpersonal sowie Beschäftigten im öffentlichen Gesundheitsdienst über Kulturschaffende, Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler bis hin zu Vertreterinnen der Kirchen, etwaiger Vereine oder sozialer Körperschaften.
Ich bin überzeugt, dass der niederschwellige und flächendeckende Erfahrungsaustausch mit fachlichem sowie gesamtgesellschaftlichem Input, welcher über aktuelle Entwicklungen informiert, ein wirksamer Ansatz ist. Damit kann auch vermittelnd dazu beigetragen werden, mit dem Virus leben zu lernen, Langzeitfolgen zu beheben und somit den Betroffenen auch direkt zu helfen.
Interessierte und Betroffene können sich jederzeit unter erich.irlstorfer@t-online.de melden, um Mitglied zu werden. Ich freue mich über alle, die Teil dieses Netzwerkes zum Wohle der Gemeinschaft werden.
1. Vorsitzender von E.L.I.A.S. e.V.
Erich Irlstorfer, MdB