230523 ödp Verbrennermotorverbot230523 ödp Verbrennermotorverbot

In der heutigen nicht ordnungsgemäß geladenen Echinger Gemeinderatssitzung werden im öffentlichen Teil vier Punkte behandelt. Während der erste Punkt standardmäßig die Genehmigungen der öffentlichen Niederschriften ist, handelt es sich bei Punkt 2 (Ö 48.2 [richtig wäre bei fortlaufender Nummerierung Ö 49.2]) um einen „Antrag der Fraktion BfE/EM/ödp: Elektrifizierung Laubbläser, Verbot verbrennungsmotorischer Rasenmäher„.

Wie der parteilose und ehem. ÖDP-Gemeinderat Alexander Krimmer mit seiner Fraktion fordert, soll die Gemeinde Eching ab dem 01.01.2028 den Betrieb „konventioneller“ Laubbläser mit Verbrennungsmotor und ab dem 01.01.2030 die Benutzung „konventioneller“ Rasenmäher mit Verbrennungsmotor im gesamten Gemeindegebiet für gewerbliche, kommunale und private Anwender verbieten.

Elektrifizierung Laubbläser – Praxistest durch Bauhof

Des Weiteren wird gefordert, dass der Bauhof einen akkubetriebenen Laubbläser für Praxistests anschafft und einen Vergleich zwischen beiden Antriebsarten im Arbeitseinsatz dokumentiert. Zeitgleich wird noch einmal auf einen Antrag der Echinger Grünen verwiesen:
„Die Verwaltung wird beauftragt, im Rahmen der gemeindlichen Öffentlichkeitsarbeit die Bürgerschaft über die negativen Auswirkungen von verbrennungsmotorischen Gartengeräten auf die Umwelt und Gesundheit zu informieren und auf am Markt verfügbare Alternativen durch elektrische Geräte hinzuweisen.“

Begründung für diesen Antrag

Wie es aus dem Antrag hervorgeht, steht vor allem die Lärm-Emissionen zum Wohle aller Bürger und die Vermeidung schädlicher Abgase im Vordergrund. Während der moderne akkubetriebene Laubbläser wesentlich leiser sein soll, behauptet Krimmer in seinem Antrag, dass Benzinlaubbläser bis zu 120 dB(A) laut seinen sollen.

Laubbläser mit Verbrennungsmotor erzeugen noch in drei Metern Entfernung einen Schalldruckpegel von 91 Dezibel. Dabei gilt nach Meinung von Experten schon eine Dauerbelastung ab 80 dB (A) als schädigend für das menschliche Ohr.

NRW-Umweltministerium – „Lärmschutz im Garten“

Zur Einschätzung und zur Erklärung der Lautstärkeangaben

Quelle: https://www.passiontec.de/ratgeber/wie-laut-sind-laubsauger-und-laubblaeser.html

Welche Geräte gibt es für diesen Einsatz?

Wenn im Internet nach professionellen Akku-Laubbläsern gesucht wird, gibt es natürlich auch dafür Vergleichsseiten. Allerdings fällt schnell auf, dass die Einsatzzeit sehr begrenzt ist und der Schallleistungspegel zwischen 84 – 99 dB(A) schwankt. Der Einsatzbereich „Gemeindegebiet“ bzw. der Hauptnutzer „Bauhofmitarbeiter“ muss natürlich gefiltert werden. Das Gewicht zwischen den Geräten liegt zwischen 4 kg beim Handgerät und bis zu 14 kg beim Rucksack-Modell. Die Nutzungszeit beläuft sich beim Handgerät auf 14 Minuten und bei den rückentragbaren Profiwerkzeugen 60 – 180 Minuten. Das Aufladen eines Akkus wird zwischen 60 – 300 Minuten angegeben.

Fazit

Wie weit diese „leiseren“ Geräte im professionellen Einsatz im Gemeindegebiet nützlich sein könnten, müsste sich in der Praxis zeigen. Das Lärmaufkommen ist zwar geringer, allerdings auch die Nutzungszeit. Die Kosten für einen benzinbetriebenen Laubbläser belaufen sich auf ca. 1.100 €, die für den vorgeschlagenen Akku-Laubbläser auf ca. 3.000 €.

Der Fraktions-Antrag

Sitzung_des_Gemeinderates_20230523_Sitzungsunterlagen_GR_23_05_2023_oeffentlich_BfE_EM_oedp

Update: Gemeinderat stimmt aufgrund Stimmgleichheit dagegen!

Ein Gedanke zu „Bürger für Eching / Echinger Mitte / ödp – gegen Verbrennungsmotoren in Eching!“
  1. Es ist ja schon fast entlarvend, dass bei der Abstimmung eine große Mehrheit meint, dass wir andere Probleme hätten.
    Da höre ich immer wieder, wie über die Krähenplage geschimpft wird, die machen so viel Lärm und sollen wieder vergrämt werden….
    Aber bitte, super laute, meiner Meinung nach unnötige Laubbläser und -sauger und die schrecklich lauten Rasenmäher sollen bleiben, weil…. das war schon immer so? Und die Emissionen… mähhh… ist doch nur…. und überhaupt, Batterien sind so schlimm und blah fasel Gedöns usw. (hier bitte generischen Whataboutismus einsetzen)
    Mag sein, dass es nicht die endgültige Lösung sein wird aber es sollte investiert werden, vielleicht aus rückgezahlten 72000 Euro?

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