Am 29. Juli des Jahres hab ich mir den neuen Kinofilm „Zwei zu Eins“ angeschaut. Die Handlung drehte sich um das Ende der DDR Banknoten.
In einer Untertageanlage bei Halberstadt in Sachsen-Anhalt lagerten seit Anfang der 90 Jahre des vergangenen Jahrhunderts die Restbestände an Banknoten der DDR. Die ehemalige Staatsbank der DDR war nach der Währungsunion damit betraut worden das DDR Geld aus dem Verkehr zu ziehen und hatte die Einlagerung der Geldscheine in unterirdische Stollen angeordnet. Seit der Übernahme der Staatsbank war die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) Eigentümerin des DDR-Papiergeldes, das in den Stollen hinter einer 2 m dicken Betonwand verrotten sollte. Im Zuge der Wiedervereinigung zog auch die D-Mark auf die Konten und in die Geldbeutel der DDR-Bürger ein. Ab dem 1. Juli 1990 war das Papiergeld der DDR kein offizielles Zahlungsmittel mehr. Die Staatsbank Berlin nahm die Banknoten zurück und lagerte sie in einer Stollenanlage bei Halberstadt ein. Eingemauert und eingeschlämmt war man sich sicher, dass das Geld bald verrotten würde, was ein Gutachten 1992 auch bestätigte.
Doch dem war nicht so, weiß Christine Volk, Pressesprecherin der KfW-Bank, aus eigener Anschauung. „Es waren über 600 Millionen einzelne Scheine, die da unten lagen. Dreitausend Tonnen Bargeld. 60 Meter unter der Erde in einem labyrinthartigen Stollensystem, Kilometer lang. Also riesengroß und überwaldet.“
Dieser sogenannte Schatz von Halberstadt blieb nicht unentdeckt – aber anders als im Film vergingen gut zehn Jahre vom Zeitpunkt der Einlagerung bis zu Einbrüchen in den Stollen. Im Jahr 2001 seien der KfW-Bank Informationen zugetragen worden, dass sich Geldscheine aus dem Stollen in Umlauf befänden, so KfW-Pressesprecherin Volk in der Sendung Update Wirtschaft auf tagesschau24: „Es handelte sich um die 200er und 500er, die in der DDR nie in Umlauf waren, die konnten also nicht auf irgendeinem Dachboden gefunden worden sein.“
Im März 2002 begann die KfW vor Ort in der Untertageanlage Halberstadt mit der Entsorgung des DDR-Geldes. Nach dem vollständigen Aufbruch der Stollenabschlusswände wurde das mit Sand und Kies vermischte Geld per Radlader aus den insgesamt 300 Meter langen Stollen befördert. Unter Tage wurden in einem Trommelsieb die Scheine von Sand und Kies gereinigt und in Container à 33 Kubikmeter Fassungsvermögen gefüllt. Insgesamt 298 Lkw-Ladungen DDR-Geldscheine wurden zur Müllverbrennungsanlage BKB Buschhaus überführt und dort endgültig vernichtet.