Sehr geehrte Damen und Herren,
der Jahreswechsel ist für die meisten Menschen die Gelegenheit mit dem alten Jahr abzuschließen und den Januar mit einem Neustart zu beginnen. Leider gilt das nicht für alle Echinger. Denn auf die Bewohner des Baugebietes Eching-West wartet 2025 noch eine saftige Nachzahlung der Erschließungskosten. Ja, ausgerechnet in jenem Baugebiet, das erst ewig in der Planung dauerte, dann sich wegen der neuen Vergabekriterien verzögerte, anschließend wegen der alleinigen Vergabe in Erbpacht stoppte, danach wegen unserem Bürgerbegehren pausierte, ehe wegen Verwaltungsfehler das Ranking der Interessenten wiederholt werden musste. Das Ergebnis war, wie auch im Dietesheimer Baugebiet, eine deutliche Baukostensteigerung, gefolgt von einem drastischen Zinsanstieg. Dies führte bei einigen Häuslebauern dazu, dass auf Keller und Garage aus Budgetgründen verzichtet werden musste. Doch zu allem Überfluss hatten viele die Aussage unseres 1. BGM, die Erschließungskosten werden wohl im Bereich von 87€/m² bleiben, als Versprechen verstanden. Mittlerweile wurden diese Menschen leider eines Besseren belehrt und deutliche Nachzahlungsbescheide gingen ein. Für Eching-West liegen diese noch nicht vor, da hier noch nicht alle Maßnahmen umgesetzt wurden – werden aber voraussichtlich mit ca. 20€/m² am höchsten ausfallen! Außer die Gemeinde steuert hier planerisch nochmal um und ermöglicht so eine preiswertere Gestaltung des Gebietes. Wie wäre dies möglich? Durch weniger aufwändige Gestaltung von Straßenbelägen und Plätzen, durch reduzierte Ausgaben in der Freiflächengestaltung oder durch Verzicht von Freizeitangeboten. In der Bauausschusssitzung im Dezember wurde bereits der Verzicht von Granitplatten beschlossen – eine Einsparung von 344.000€. Eigentlich ordentlich, hätte sich nicht innerhalb der Sitzung ergeben, dass sich diese Einsparung nicht auf 545.000€ noch umzulegende Kosten, sondern auf insgesamt 1.600.000€ bezieht. Daher forderten die FW noch weitere Einsparungen im Gremium. Eine Mehrheit um BGM Thaler stimmte leider dagegen.
Daher haben FW und CSU nun eine erneute Prüfung des Beschlusses für den Gemeinderat beantragt. Denn einige Häuslebauer haben schon signalisiert, dass sie Nachzahlungen von über 10.000€ nicht mehr finanziert bekommen. Wenn Sie diese Zeilen hier lesen, wurde darüber im Gemeinderat bereits abgestimmt. Wir hoffen, eine Mehrheit im Gremium für weitere Einsparungen erringen zu können. Uns ist dabei bewusst, dass es dabei ein schmaler Grat ist, die Anwohner zu entlasten, dabei aber den Charakter und die Qualität des Baugebietes nicht zu riskieren. Am Ende sind wir aber der Überzeugung, dass wir die Häuslebauer, die wir zuvor nach sozialen Kriterien ausgewählt haben, nicht mit solch horrenden Erschließungskosten im Regen stehen zu lassen. Sonst könnte es uns passieren, dass das neue Jahr für die Gemeinde mit dem Heimfall von zuvor im Einheimischenmodell vergebenen Grundstücken beginnt.
Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Gürtner