Rücktrittsforderung quittierte Echings Bürgermeister mit Ignoranz

In der Gemeinderatssitzung vom 31.1.2023 forderte der Fraktionssprecher der örtlichen CSU Thaler auf, von seinem Amt als Bürgermeister zurückzutreten und seine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis zu beantragen. Damit sollte in Eching ein Neuanfang ohne ihn und eine vertrauensvolle Arbeitsgrundlage zwischen Bürgermeister und Gemeinderat ermöglicht werden.

Gekonnt setzte sich unser Rathausoberhaupt jedoch wie selbstverständlich über die Aufforderung hinweg, als ob sie nie geäußert worden wäre. Schockiert stellte er lediglich die Frage in den Raum: „Wer schützt denn meine Familie?“. Offen ließ er jedoch, von wem seine Familie bedroht wird bzw. bedroht wurde. Anstatt seine eigenen Fehler einzugestehen und die politischen Konsequenzen zu ziehen, wurden seine politischen Gegenspieler erneut durch unsubstantiierte Behauptungen vor den Kopf gestoßen.

Dementieren seiner emotionalen Entgleisung anlässlich der Weihnachtsfeier des Gemeinderats

Vehement bestritt Thaler, dass sein Affront gegen den Gemeinderat während der Weihnachtsfeier eine emotionale Wutrede war, sondern vielmehr nur einzelnen Mitgliedern des Gremiums gegolten habe. Da er diese jedoch nicht namentlich nannte, sondern alle Ratsmitglieder über einen Kamm scherte, verprellte er letztlich auch noch die Gemeinderäte, die ihn bisher wohl gesonnen bei seinen Beschlussanträgen unterstützten. Dazu gehörte auch die Kostenübernahme für seine Privataktionen durch die Gemeinde. Auch die FW haben sich mittlerweile von unserem Bürgermeister distanziert, da die Basis für eine sachliche Zusammenarbeit nicht mehr gegeben ist.

Beschluss über die Aufhebung der Kostenübernahme rechtmäßig?

Thaler hatte bereits Zweifel an der Rechtmäßigkeit der rückwirkenden Aufhebung des Beschlusses über die Kostenübernahme durch den Gemeinderat geäußert, da dieser ja bereits vollzogen sei. Der Gemeinderat folgte mit der Aufhebung des Beschlusses jedoch der Empfehlung der kommunalen Rechtsaufsicht des Landratsamts. Die Aufhebung des Beschlusses war Voraussetzung, damit sich die Gemeinde das von unserem Verwaltungsoberhaupt für Privataktionen aus der Gemeindekasse verauslagte Geld zurück holen kann. Bisher steht eine Summe von rund 72.000 € zur Disposition, die jedoch aufgrund der unserem Bürgermeister eigenen Rechtsauffassung tatsächlich beträchtlich höher sein könnte.

Sträubt sich Thaler, das aus der Gemeindekasse zweckentfremdete Geld zurück zu bezahlen?

Unser Rathausoberhaupt scheint immer noch nicht begriffen zu haben, dass privat veranlasste Ausgaben aus dem eigenen Portemonnaie und nicht aus der Gemeindekasse zu bezahlen sind. Sonst würde er die Rechtmäßigkeit des Aufhebungsbeschlusses erst gar nicht anzweifeln. Offensichtlich bestehen seinerseits Unklarheiten über die Abgrenzung der Meinwohl- von der Gemeinwohl-Ökonomie. Fraglich ist jedoch, ob seine ihm eigene Rechtsauffassung geeignet ist, diese auch vor Gericht durchzusetzen. Der Ausgang der bisherigen Verfahren sollte ihn da eigentlich eines Besseren belehren. Oder lassen bei unserem Rathauschef neben der Kritikfähigkeit auch noch Lernfähigkeit und Lernbereitschaft zu wünschen übrig?

Wie glaubwürdig ist ein Bürgermeister, der sich als Opfer inszeniert, um Empathie zu generieren?

Wenn es sich bei Thalers unprofessionellen Auftritt während der Weihnachtsfeier des Gemeinderats nicht, wie in den Medien dargestellt, um eine emotionale Wutrede handelte, stellt sich die Frage, ob es sich dabei um ein ausgeklügeltes Kalkül zum Generieren von Mitgefühl bei der Echinger Bürgerschaft gehandelt hat. Das wäre weder neu noch überraschend. Immerhin hatte sich die Selbstinszenierung als Opfer bereits beim Vorfall am Echinger See bewährt. Warum sollte das bei der Inszenierung seiner Familie als Opfer nicht auch funktionieren? Vor Gericht überzeugten diese Storys bisher jedoch nicht. Vielleicht sollte er sich zur Abwechslung einmal etwas anderes einfallen lassen.

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Die Trennung zwischen Gemeinderat und Bürgermeister nicht nur im Rat

Erwartet Thaler von anderen das Mitgefühl, das ihm im Umgang mit ihnen fehlt?

Wann hat er in Ausübung seines Amts je Mitgefühl gezeigt? Sei es gegenüber der freiwilligen Feuerwehr in Günzenhausen. Dann hätte er wohl nicht als einziger gegen den Baubeginn des neuen Feuerwehrhauses gestimmt. Sei es gegenüber dem mittlerweile verstorbenen Herrn L. Dann hätte dieser wohl nach seinem kürzlich erlittenen Schlaganfall nicht in ein weit entferntes Notariat zur Verbriefung des Kaufvertrags seiner Immobilie an das Ehepaar Thaler zum Schnäppchenpreis fahren müssen. Sei es gegenüber dem Familienvater am Echinger See, den er sogar einer Straftat bezichtigte, um von seiner grob fahrlässigen Sachbeschädigung abzulenken.

Sei es gegenüber dem Gründer der Online-Plattform www.echinger-rundschau.de, dessen Kunden er auf einem Schreiben mit dem Briefkopf der Gemeinde empfahl, nicht mehr mit ihm zusammen zu arbeiten. Sei es gegenüber den Interessenten am Einheimischenmodell, dessen Umsetzung er so lange verzögerte, bis sie aufgrund veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ihren Traum vom Eigenheim begraben mussten. Die Liste von ortsansässigen Unternehmen, Rathausmitarbeitern und anderen betroffenen Bürgern, die an der mangelnden Empathie unseres Verwaltungsoberhaupts schier verzweifelten, ließe sich noch beliebig erweitern.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis dieses Verhalten auch noch die Mitglieder des Gemeinderats treffen würde. Jetzt können wenigstens auch sie mit den bisher Betroffenen mitfühlen.

Ingrid Brandstetter

13 Gedanken zu „Der Traum von einem Neustart in Eching ohne Thaler“
  1. Sehr geehrter Herr Alf,
    mein Beitrag beschreibt die Auswirkungen der Causa Thaler auf die Bürgerschaft, die Mitglieder des Gemeinderats und letztlich auf die Entwicklung unserer Gemeinde. Während die Echinger Bürger*innen und die Ratsmitglieder zunehmend der Amtsausübung Thalers überdrüssig sind, wird die Entwicklung Echings im Vergleich zu den Nachbarkommunen durch diese Situation nachhaltig blockiert. Sei es bei der Schaffung von bezahlbarem gemeindlichen Wohnraum, bei der Beteiligung am integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept oder einfach beim behindertengerechten Umbau des Bahnhofs. Ein Tag Thaler länger im Amt kostet die Gemeinde täglich ein kleines Stück ihrer Zukunft. Oder können Sie sich vorstellen, dass jemand, der das Bürgermeisteramt nur noch der Bezüge wegen ausübt, ein Interesse daran hat, die Gemeinde voran zu bringen?

    Thalers Verhalten war ursächlich für die sich daraus ergebenden Folgen sowie für die Berichterstattung in der Echinger Rundschau und die Negativschlagzeilen in der überregionalen Tagespresse. Sei es die grob fahrlässige Sachbeschädigung am Echinger See, die Inanspruchnahme von Versicherungen der Gemeinde und der Gemeindekasse für seine Privataktionen, der Erwerb der Immobilie von einem hochbetagten Bürger zum Schnäppchenpreis, die Vergabe öffentlicher Aufträge an seinen Schwager usw. Sie sind davon überzeugt, „in einer der besten Demokratien der Welt“ zu leben. Welchen Anteil wohl die Pressefreiheit daran hat?

    Sollte sich Herr Thaler erneut als Bürgermeisterkandidat zur Wahl stellen, kennen die Echinger Bürger*innen jetzt wenigstens die Fakten, um sich bewusst für oder gegen seine Person im Bürgermeisteramt zu entscheiden. Ich gehe davon aus, dass die Echinger Rundschau auch weiterhin ihre Pressefreiheit dazu nutzen wird, um die Echinger*innen über die weitere Entwicklung in der Causa Thaler auf dem Laufenden zu halten. Immerhin trägt ihre Berichterstattung maßgeblich zur Meinungsbildung der Echinger Bevölkerung über unseren Bürgermeister bei, die sich früher oder später sicher auch in einem entsprechenden Wahlergebnis niederschlagen wird.

  2. Sehr geehrte Frau Brandstetter,
    vielen Dank für Ihre ausführlichen Gedanken. Lassen Sie mich darauf Stück für Stück antworten.
    „sollten wir uns nicht glücklich schätzen, dass wir in einer Demokratie leben, in der Sie sich Ihre Meinung frei bilden und äußern dürfen, und die Echinger Rundschau über die Fakten in der Causa Thaler sogar berichten darf? Oder stören Sie sich an der Pressefreiheit ebenso wie an meiner Wortwahl?“ –> ich stimme Ihnen vollumfänglich zu. Wir leben meiner Meinung nach nicht nur in „einer“ Demokratie, sondern sogar in einer der besten Demokratien der Welt. Seit vielen Jahren bin ich meiner Pflicht nachgekommen und habe als Wahlhelfer gearbeitet und ich werde (so ich gefragt werde) dies auch gerne wieder tun und ich würde sogar dafür plädieren, dass das „Erfrischungsgeld“ in der aktuellen Höhe reduziert wird, um der Gemeinde weniger Kosten zu verursachen. Ich störe mich nicht per se an Ihrer Wortwahl, ich habe die Frage gestellt: „[…] welchem Nutzen dieser Artikel dient?“. Und diese Frage ist noch nicht beantwortet worden.
    „[…]hat er ihr durch Negativschlagzeilen über mehrere Jahre hinweg einen massiven Imageschaden über die Grenzen Echings hinaus zugefügt.“ –> und ich sehe es so, dass dieser „Artikel“ (ich sehe es eher als Kommentar denn als journalistischen Beitrag) durchaus diese Negativschlagzeilen befördert.
    „Es ist fraglich, ob das Abstellen einer von Ihnen unterstellten Bockigkeit zwischen den Gemeinderatsmitgliedern und dem Bürgermeister ausreicht, um den vorhandenen massiven Interessenskonflikt zu lösen.“ –> Da haben Sie tatsächlich recht, das scheine ich zu unterstellen. Tatsächlich hätte ich eher zum Ausdruck bringen sollen, dass es sich um meinen Eindruck handelt, bitte sehen Sie mir das nach. Ich kann tatsächlich nicht behaupten, dass es sich hier um tatsächliche Bockigkeit handelt, ich kann nur sicher sagen, dass ich den Eindruck habe, dass es so ist.
    Jetzt kommen viele Dinge, die in der Sache sicherlich richtig und eine weitere Wiederholung des geschehenen ist.
    „Eine weitere besteht in der Unsicherheit über die Reaktion der disziplinarischen Vorgesetztenbehörde, der Landesanwaltschaft. Während sich Thaler bereits öffentlich über die schlechte Dotierung des Bürgermeisteramts geäußert hat, genießt er andererseits jetzt auch die Vorzüge eines Wahlbeamten auf Zeit. Für die Bürger*innen vor Ort ist jedoch unverständlich, warum jemand, der für private Zwecke in die Gemeindekasse gegriffen hat, immer noch im Amt ist, als wäre nichts geschehen. In der freien Wirtschaft wäre das undenkbar.“ –> Hier ist genau der Grund für mich, warum jegliche Rufe und Forderungen nach Rücktritt für völlig nutzlos halte und ich behalte hier meine Meinung für mich was die Sache angeht. Es stellt sich doch klar die Frage, wer in einer ähnlichen oder gleichen Situation, freiwillig auf seine oder ihre finanzielle Absicherung verzichten würde. Und dabei ist es unerheblich, wie sich die Person in diese Situation gebracht hat. Träte der Bürgermeister zurück, dann wäre vermutlich die finanzielle Absicherung dahin. Darum muss er natürlich auch dem Strafbefehl widersprechen und bis zum letzten dafür kämpfen, dass er im Amt bleibt. In meinem Kopf wäre an seiner Stelle wohl die Hoffnung, dass ich im Amt bleibe bis zur nächsten Wahl und mich dort wieder zu selbiger stelle. Gewinne ich, dann bin ich von einer Mehrheit der Bevölkerung gewählt, egal was zuvor vorgefallen ist oder nicht. Werde ich nicht gewählt habe ich Anspruch auf Versorgungsbezüge auch unmittelbar nach der Wahl – die ich wohl nicht habe, wenn ich garnicht erst antrete oder gar zurücktrete.
    In der Summe denke ich, dass es bei uns viel Übereinstimmung gibt, es ist lediglich so, dass ich die Sinnhaftigkeit Ihres Beitrags hier hinterfrage. Abgesehen davon stehe ich auch sehr gerne für einen persönlichen Austausch bereit. Ich möchte anregen, dass Echinger:innen sich zusammen tun und zu einem Stammtisch o.ä. treffen und gesittet – und im Unterschied zu dem Austausch hier – persönlich austauschen. Vielleicht könnte diese Idee von anderen Leser:innen aufgenommen werden – ich würde mich freuen und stehe bereit.

  3. Sehr geehrter Herr Alf,
    sollten wir uns nicht glücklich schätzen, dass wir in einer Demokratie leben, in der Sie sich Ihre Meinung frei bilden und äußern dürfen, und die Echinger Rundschau über die Fakten in der Causa Thaler sogar berichten darf? Oder stören Sie sich an der Pressefreiheit ebenso wie an meiner Wortwahl?

    Der Traum von einem Neustart in Eching ohne Thaler könnte und wird sich früher oder später erfüllen, auch wenn noch einige Unwägbarkeiten im Raum stehen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die albtraumähnliche Inszenierung Thalers im Bürgermeisteramt Echings beendet sein wird. Unabhängig davon, ob und wie die Gemeinde das von Thaler aus der Gemeindekasse zweckentfremdete Geld zurück erlangt, hat er ihr durch Negativschlagzeilen über mehrere Jahre hinweg einen massiven Imageschaden über die Grenzen Echings hinaus zugefügt. Ganz zu schweigen, von den lähmenden Auswirkungen dieses Desasters auf die Entwicklung der Gemeinde.

    Es ist fraglich, ob das Abstellen einer von Ihnen unterstellten Bockigkeit zwischen den Gemeinderatsmitgliedern und dem Bürgermeister ausreicht, um den vorhandenen massiven Interessenskonflikt zu lösen. Während der Rathauschef seine persönlichen Vorteile (Meinwohl) bei der Ausübung seines Amtes mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln optimiert, muss sich der Gemeinderat auch seiner Verantwortung gegenüber der Gemeinde und ihren Bürgern (Gemeinwohl) stellen. Thaler beauftragte sogar ein Anwaltsgutachten, um die Entscheidung des Gemeinderats über die Kostenübernahme seines Schildbürgermeisterstreichs am Echinger See zu seinen Gunsten zu beeinflussen.

    Eine konstruktive Zusammenarbeit setzt eine Vertrauensbasis voraus, die durch Thalers Verhalten immer wieder von neuem erschüttert wurde. Wie vertrauenswürdig ist denn ein Bürgermeister, der private Rechnungen aus der Gemeindekasse bezahlen lässt? Oder der die Versicherungen der Gemeinde für private Zwecke in Anspruch nimmt? Oder der die Mitglieder des Gemeinderats als politische Neider mit wollüstiger Niedertracht bezeichnet, wie während der letzten Weihnachtsfeier geschehen? Ganz zu schweigen von Vetternwirtschaft und Ermittlungen wegen steuerlicher Ungereimtheiten. Vertrauen ist schnell verspielt und dauert lange, bis es wieder hergestellt ist.

    Dass das Echinger Verwaltungsoberhaupt sehr schnell sein kann, wenn es darum geht, sich persönliche Vorteile in Ausübung seines Amts zu verschaffen, ist uns ja mittlerweile bestens bekannt. Sei es beim Kauf einer Immobilie zum Schnäppchenpreis (zu einem über 40%-igen Abschlag vom Marktpreis) von einem hochbetagten Bürger kurz vor dessen Ableben, sei es beim Beschlussantrag über die Kostenübernahme durch die Gemeinde für seine Inszenierung am Echinger See oder einfach seine Vorstellung als neuer Vermieter bei den Mietern der erworbenen Immobilie als er noch nicht einmal den vereinbarten Kaufpreis bezahlt hatte.

    Den Immobilienverkäufer hatte er wohlgemerkt kennengelernt, als er ihm zu seinem 90. Geburtstag gratulierte, was zweifelsohne eine Amtshandlung war. Während sich hier die Frage einer Vorteilsnahme im Amt stellt, grenzt die Bezahlung privat veranlasster Ausgaben aus der Gemeindekasse oder die Inanspruchnahme von Versicherungen der Gemeinde für private Zwecke schon nahezu an Amtsmissbrauch zulasten der Gemeinde. Und genau hier ist der Gemeinderat gefordert, diesem Einhalt zu gebieten. Das ist besonders schwierig, da es Herr Thaler mit der Wahrheit bisher leider nicht so genau genommen hat. Es bedurfte bereits eines Gerichtsurteils und eines Strafbefehls, um hier für Klarheit zu sorgen.

    Der Gemeinderat kann nicht nur die Bezüge Thalers im Blick haben, sondern muss auch seiner Verantwortung gegenüber der Gemeinde und ihrer Bürgerschaft gerecht werden. Das ist umso wichtiger, je weniger Verantwortungsbewusstsein der Bürgermeister in Ausübung seines Amts walten lässt. Die Synchronisierung von Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl ist vor diesem Hintergrund wahrscheinlich eher von untergeordneter Bedeutung. Wie heißt es denn so schön: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“. Das gilt auch für die Bezüge unseres Rathauschefs.

    Ich, als Autorin des von Ihnen kommentierten Beitrags, bin weder Mitglied noch Sprachrohr einer Partei. Es kann jedoch nicht sein, dass das immer wieder von neuem überraschende kriminelle Potenzial unseres Verwaltungsoberhaupts die Entwicklung unserer Gemeinde blockiert. Oder ist Ihnen ein anderer Bürgermeister bekannt, der innerhalb von zwei Jahren ein rechtskräftiges Urteil und einen Strafbefehl kassiert hat? Gegen diesen hat Thaler zwar Einspruch eingelegt, was jedoch nicht bedeutet, dass damit seine Verurteilung wegen Untreue und die ihr zugrunde liegenden Fakten aus der Welt geschafft werden. Jetzt wird ein Strafgerichtsprozess über die Berechtigung des Einspruchs und über das Strafmaß erneut entscheiden. Vielleicht wird im Prozess das Strafmaß noch nachgeschärft. Wer weiß das schon? Das ist eine der Unwägbarkeiten, denen unser Rathauschef ausgesetzt ist.

    Eine weitere besteht in der Unsicherheit über die Reaktion der disziplinarischen Vorgesetztenbehörde, der Landesanwaltschaft. Während sich Thaler bereits öffentlich über die schlechte Dotierung des Bürgermeisteramts geäußert hat, genießt er andererseits jetzt auch die Vorzüge eines Wahlbeamten auf Zeit. Für die Bürger*innen vor Ort ist jedoch unverständlich, warum jemand, der für private Zwecke in die Gemeindekasse gegriffen hat, immer noch im Amt ist, als wäre nichts geschehen. In der freien Wirtschaft wäre das undenkbar.

  4. Ich träume auch von einem Neustart in Eching. Und ich träume davon, dass der CSU-Vorsitzende und bayer. Ministerpräsident Markus Söder sich endlich die Zeit nimmt, um Bürgerfragen, die ihm via „abgeordnetenwatch.de“ gestellt wurden, zu beantwortet (siehe seine „phänomenale“ Beantwortungsquote: https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/markus-soeder ).
    Na ja, vielleicht beantwortet Söder wenigstens meine letzte Frage, die ich ihm heute aus aktuellem Anlass gestellt habe:
    https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/markus-soeder/fragen-antworten/bedauern-sie-mittlerweile-ihren-putin-besuch-in-moskau-januar-2019

  5. Sehr geehrter Herr Alf,
    um Ihre Frage zu beantworten: Ich würde, wäre ich Bürgermeister oder Amtsperson, mich niemals so verhalten, dass ich Gefahr laufen würde, trotz deutlicher, mehrheitlicher Ablehnung durch den Gemeinderat die GR-Sitzungen dennoch leiten zu müssen, weil ich auf die monatlichen Gehaltsbezüge durch die Gemeinde existenziell angewiesen bin und darüber hinaus bei meinem ehemaligen Arbeitgeber als „verbrannt“ gelten würde, so dass die Türen für einen Wiedereinstieg im alten Job zugeschlagen sind.
    Aber ich schreibe im Konjunktiv, weil ich ja kein Bürgermeister bin (und auch nicht vorhabe, es jemals zu werden).
    Dass Herr Thaler an seinem Bgm.-Sessel jetzt noch festklebt wie ein „Last Generation“-Aktivist auf dem Asphalt am Münchner Stachus, ist eine Charakterfrage.
    MfG
    Guido Langenstück

  6. Lieber Herr Langenstück,
    möglicherweise habe ich mich missverständlich ausgedrück bei Punkt 2 (von Ihnen kommentiert) aber hier stimme ich ja zu 100% mit Ihnen überein. Ich halte es für fraglich, ob es eine Rückkehroption gibt. Umso mehr sehe ich einen Grund für den Bgm. an seinem Job festzuhalten, um finanziell abgesichert zu sein.
    Zur vertrauensvollen Arbeit ist aus meiner Sicht zu sagen, dass sich die Räte bitte einigen sollen – und dann die Verwaltung entsprechend beauftragen. Letztendlich hat der Bgm. zu tun, was der Rat beschließt. Das ist auf Gemeindeebene so, genauso wie auf Bundesebene, wo der Bundestag entscheidet, was die Regierung zu tun hat.
    Und zuletzt noch einmal die eigentliche Frage die für mich entscheidend ist bei all den Rücktrittsforderungen:
    Würden SIE zurücktreten, wenn das bedeuten würde, dass Sie keine Bezüge mehr bekommen und zusätzlich vom Arbeitsamt für drei Monate geperrt werden?

  7. Sehr geehrter Herr Alf,
    ich stimme Ihnen mit Ihrer Kritik, dass es niemandem hilft, wenn Herr Thaler „gebasht“ wird, vollinhaltlich zu.

    Allerdings erlaube ich mir ein paar Einwände zu Ihrem Kommentar:
    1.) Was ist denn schlimmer für Eching: eine wieder außer-turnusmäßige Bürgermeister-Wahl oder ein Bürgermeister, der durch sein eigenes Verhalten das Vertrauen des Gemeinderats und wahrscheinlich auch des Großteils der Bürgerschaft verspielt hat? Wie soll im Gemeinderat denn noch vertrauensvoll und zum Wohl der Gemeinde gearbeitet werden, wenn das Tischtuch zwischen Herrn Thaler und mittlerweile allen GR-Fraktionen zuschnitten ist? Ist Ihnen nicht aufgefallen, dass selbst B.90/Die Grünen und die SPD im GR von Thaler abgerückt sind (bei der SPD führte die Causa Thaler sogar zu unübersehbar Verwerfungen in der Ortsgruppe)?
    Es ist davon auszugehen, dass Herr Thaler den mannigfaltigen Rücktrittsforderungen nicht nachkommt und versucht, bis zum letzten Tag seiner Amtsperiode, also bis zum Frühjahr 2026, an seinem (m.E. gut dotierten) Job festzuhalten. Ob ihm das gelingen wird, bleibt abzuwarten: Bekanntlich erhielt Thaler 2022 vom Amtsgericht Freising einen Strafbefehl wg. Untreue. Gegen diesen legte er bekanntlich Widerspruch ein (was sein gutes Recht ist). Durch die Anfechtung des Strafbefehls wird es (hoffentlich bald) zu einem (öffentlichen) Strafprozess kommen. Falls der Strafbefehl bestätigt wird, tritt danach Thalers Dienstaufsichtsbehörde, nämlich die Landesanwaltschaft auf den Plan und leitet ggf. ein Disziplinarverfahren gegen Sebastian Thaler ein (Thaler ist Kommunalwahlbeamter). Je nach Höhe des Strafmaßes und Schwere des Dienstvergehens kann sogar die Entfernung aus dem Amt angeordnet werden (so, wie beim ehem. OB von Regensburg, Joachim Wolbergs (SPD) vor ca. 2 Jahren geschehen).
    Warten wir also die weitere Entwicklung ab.
    2.) Unabhängig davon, ob SIEMENS Personalabbau betreibt, wage ich zu bezweifeln, ob jemand, der durch dubiose, möglicherweise sogar kriminelle Machenschaften es geschafft hat, das Justiz- und Medieninteresse auf sich zu lenken, noch eine Rückkehroption nach Ende der Bgm.-Amtszeit von seinem ehemaligen Arbeitgeber hält.
    Nach der Korruptionsaffäre des ehem. CEO von SIEMENS namens Heinrich von Pschierer hat sich der Konzern sehr scharfe Compiance-Richtlinien verordnet. Daher glaube ich kaum, dass Herr Thaler eine Rückkehrmöglichkeit zu seinem alten Arbeitgeber bekommt. Dies verausgesetzt, ist Thalers Festhalten an seinem mit Gehaltsstufe B2 dotierten Bgm.-Job durchaus verständlich.

    Schlussbemerkung: Ich bin kein CSU- noch FWG-Mitglied oder -Sympathisant, sondern Parteimitglied bei B.90/Die Grünen. Dennoch erlaube ich mir, Herrn Thaler öffentlich zu kritisieren. Erstens, weil ich (steuerzahlender) Echinger Bürger bin und zweitens, weil Herr Thaler auch mich hinters Licht geführt und meine ursprüngliche Sympathie für ihn missbraucht hat. Zur Erinnerung: Noch während der Wahlkampf für die letzte Kommunalwahl (im März 2020) lief (ich hatte für Thalers Wiederwahl Wahlplakate geklebt und aufgestellt und Flyer mit seinem Konterfei im gesamten Dichterviertel in die Briefkästen geworfen), erwarb das Ehepaar Thaler unter mysteriösen Umständen eine Immobilie zum Schnäppchenpreis und zum Nachteil der Gemeinde von einem hochbetagten, gesundheitlich stark beeinträchtigten und mittlerweile verstorbenen Herrn und ließ notariell verfügen, dass die Eintragung des Eigentümerwechsels beim Amtsgericht Freising erst nach der Kommunalwahl zu erfolgen hat. D.h., dem Ehepaar Thaler war bewusst, dass der Immobilienerwerb nicht „sauber“ war und bei vorzeitigem Bekanntwerden Thalers Wiederwahl gefährden könnte.
    Folglich hat Herr Thaler auch mich missbraucht und hinters Licht geführt. Und so etwas vergesse ich nicht.

    MfG
    Guido Langenstück

  8. Ich muss ehrlich fragen, welchem Nutzen dieser Artikel dient?
    Ja, der Bürgermeister wurde aufgefordert seinen Posten zu räumen. Das würde uns dann in die Situation bringen, dass Kommunal- und Bürgermeisterwahlen wieder nicht mehr synchron stattfinden würden. Würde ein CSU/FW (gestützter) Bürgermeister:in dann wieder dafür sorgen, dass „synchronisiert“ wird? Das ist eine der Kruxen. Soweit mir bekannt ist bekommen gewählte Vertreter:innen weniger oder später Bezüge, wenn sie ohne Grund ein Amt aufgeben oder sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Das war nach meinem Wissen bei Gabriele Pauli (ehemalige Landrätin des Landkreises Fürth) der Fall. Sie ist, wohl mit der Hoffnung auf einen besseren Posten, nicht zur Wiederwahl angetreten – und hatte im wahrsten Sinne die Kosten zu tragen. Gleiches droht wohl auch dem Bürgermeister, weshalb er die Sychronisierung lange herausgezögert hat und weshalb er wohl auch nicht von seinem Posten zurücktreten wird. Er wird die nächste Wahl abwarten. Wird er gewählt, dann ist er legitimiert und wenn nicht hat er Anrecht auf alle Bezüge soweit mir bekannt.
    Nun die ehrliche Frage an alle potenziellen Bürgermeister:innen der CSU und FW (und sonstiger Schimpfender): Würden SIE zurücktreten, wenn das bedeuten würde, dass Sie keine Bezüge mehr bekommen und zusätzlich vom Arbeitsamt für drei Monate geperrt werden?
    Und dann ist da noch die Sache, dass der Bgm. irgendwann einmal gesagt hat, dass das Gehalt nicht das Reizvolle am Job ist und er in der freien Wirtschaft mehr verdient hätte (meine ich irgendwann einmal irgendwo gelesen zu haben). Wissen wir, ob das tatsächlich so ist und ob er diesen gut bezahlten Job auch sofort wieder bekommen kann? Viele Unternehmen kürzen Stellen. Soweit ich mich erinnere war der Bgm. bei Siemens in der Verkehrstechnik tätig. Ist der Fokus auch der des Bgm? „Siemens Mobility wird sich weiter intensiv darauf konzentrieren, die Zukunft des Schienenverkehrs mit seinen Kernbereichen Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierung und -elektrifizierung, Dienstleistungen, schlüsselfertige Systeme und Softwareplattformen zu gestalten.“ (Quelle: https://press.siemens.com/global/de/pressemitteilung/siemens-mobility-schliesst-verkauf-von-yunex-traffic-ab)
    Nur damit hier kein Missverständnis aufkommt. Ich sympathisiere nicht im geringsten mit Herrn Thaler. Ich fühle mich nicht gut von ihm als Bürgermeister vertreten und ich hinterfrage viele der Dinge, die passiert sind seit diesem unseligen Tag am See. Ich verstehe aber auch sehr gut die Kritik mancher Menschen, die diese Plattform hier als verlängertes Sprachrohr der FW und CSU empfinden. Es ist doch keinem gedient einen „Artikel“ mit „Der Traum von einem Neustart in Eching ohne Thaler“ zu betiteln. Das wäre eher als Kommentar oder Blogbeitrag zu verstehen und zu kennzeichnen in meinen Augen.
    Es gäbe ja noch so viel zu sagen, wie hier argumentiert und „gebasht“ wird. Aber das führt doch alles zu nichts. Es sollte versucht werden, zu einer Sachebene zurückzukehren. Möglicherweise wurde die auch verlassen als (gefühlt) alle Vorstöße des damals neugewählten Bürgermeisters von der damaligen Ratsmehrheit blockiert wurden. Meinem Empfinden nach aus Prinzip, weil es halt ging.
    Ich wünsche mir vom Bürgermeister weniger Bockigkeit, genauso wie von der CSU und den FW und von den Bunten eine gesunde Reflexion und Selbstkritik.
    Eching ist seit über 20 Jahren meine Heimat (geworden). Es ist die perfekte Mischung aus Dorf und Stadt, nur manchmal habe ich leider den Eindruck, dass das große Gebäude am Bürgerplatz nicht das Rathaus sonder der größte Kindergarten der Gemeinde ist (und da sind sicherlich NICHT die festangestellten Gemeindemitarbeiter:innen gemeint!). Das finde ich sehr schade. Es sollte doch möglich sein in einer so tollen Gemeinde ein vernünftiges Miteinander zu schaffen.

  9. Sehr geehrter Herr Maier,
    Ihr Angebot, Herrn Thaler in Rechtsschutzfragen zu beraten, können Sie sich sparen: Thaler ist beratungsresistent. Das hat er bei mehreren Gelegenheiten hinreichend bewiesen.
    Übrigens: Sind Sie Versicherungsvertreter? Falls, ja, meine Empfehlung: Platzieren Sie doch Ihre Werbeanzeige in der ECHINGER RUNDSCHAU. (Aber Vorsicht: Sie könnten danach Post von Herrn Thaler bekommen.)

  10. Lieber Herr Müller-Saala,
    der Taxifahrer sollte, bevor er Sebastian Thaler einsteigen lässt, sich von diesem erst mal das Portemonnaie zeigen lassen. Nicht, dass er am Ende der Fahrt von Thaler die Aussage bekommt: „Wenden Sie sich bitte an die Gemeinde Eching. Die zahlt eh alle meine Rechnungen.“

  11. Mir wäre lieber er würde vor dem Bürgerhaus stehen, uns Gemeinderäten zuwinken und mit einem Taxi nach „irgendwo“ fahren..

  12. Gerne berate ich auch Herrn Thaler zur Rechtsschutzversicherung.

    Mit freundlichen Grüßen
    Tobias Maier

  13. Ob es ein Zufall ist, dass Sebastian Thaler direkt neben dem Feuerlöscher steht? Ich glaube, nein: Da ist mittlerweile soviel Feuer unterm (Rathaus-)Dach, dass es geboten erscheint, dass immer jemand mit einem Feuerlöscher neben Herrn Thaler steht, um seine Zündeleien (zum Nachteil der Gemeinde) einzudämmen.

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