Gedenkbanknote 60 Jahre Unabhängigkeit 2022
Am 1. Januar 1962 wurde Westsamoa als erstes Land Polynesiens wieder unabhängig. Zu Staatsoberhäuptern wurden Malietoa Tanumafili II. und Tupua Tamasese Meaʻole gewählt. Nach dem Tod von Tupua Tamasese Meaʻole am 5. April 1963 wurde Malietoa Tanumafili II. auf Lebenszeit zum Staatsoberhaupt gewählt. Malietoa Tanumafili II. bekannte sich als weltweit erstes regierendes Staatsoberhaupt zur Bahai-Religion. Seit dem Tod von Malietoa Tanumafili II. am 11. Mai 2007 wird das Staatsoberhaupt nur noch für eine Wahlperiode von fünf Jahren gewählt. 1970 wurde Samoa Mitglied des Commonwealth of Nations. Der Staatsname wurde 1997 von „Westsamoa“ zu „Samoa“ geändert.
Ein Erdbeben am 29. September 2009 mit Epizentrum rund 200 Kilometer südsüdwestlich von Apia mit der Stärke 8,0 Mw auf der Momenten-Magnituden-Skala löste einen Tsunami aus. Große Teile der Südküste Upolus sowie ein Teil der Insel Manono wurden überschwemmt, es entstanden schwere Sachschäden und mindestens 154 Personen starben. Der Tsunami-Warndienst im Südpazifik hatte eine Warnung über SMS herausgegeben, die Flutwelle war jedoch schon nach 15 Minuten aufgelaufen, so dass sich viele Menschen nicht mehr in Sicherheit bringen konnten.
Durch die politische Einflussnahme der USA wurde Samoa am 4. Juli 1892 der östlichen Seite der Datumsgrenze zugeordnet. Um jedoch die Beziehungen zu Neuseeland zu verbessern, wechselte Samoa Ende 2011 zusammen mit dem zu Neuseeland gehörenden Tokelau zurück auf die westliche Seite der Datumsgrenze, indem der 30. Dezember übersprungen wurde.
Ende 2019 kam es auf Samoa zu einer schweren Masernepidemie mit über 5000 gemeldeten Masernfällen, 81 Personen (meist Säuglinge und Kleinkinder) verstarben daran. Grund waren sehr niedrige Impfquoten, die durch einen Vertrauensverlust und Propaganda von Impfgegnern verursacht wurden. 2018 hatten zwei Krankenschwestern MMR-Impfstoffe falsch zubereitet, so dass es zu Todesfällen nach Impfungen gekommen war; sie wurden wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.
Staatsrecht
Nach der 1962 in Kraft getretenen Verfassung ist Samoa eine parlamentarische Demokratie. Seit 1970 ist Samoa Mitglied des Commonwealth, seit 1976 auch der UNO.
Das Staatsoberhaupt wird vom Parlament auf fünf Jahre gewählt. Allerdings waren die beiden ersten Amtsinhaber, unter ihnen Malietoa Tanumafili II., Staatsoberhaupt auf Lebenszeit. Die Bezeichnung des Staatsoberhaupts lautet O le Ao o le Malo. Einen Überblick über die bisherigen Amtsträger bietet die Liste der Staatsoberhäupter von Samoa.
Die Legislative liegt beim Parlament (Fono), das 49 Abgeordnete umfasst, die für je 5 Jahre demokratisch gewählt werden. Wahlberechtigt sind alle Einwohner ab 21 Jahre. Das Frauenwahlrecht war erst 1990 eingeführt worden. Wählbar sind nur Matai (von den Großfamilien ernannte Familienoberhäupter). Unter ihnen werden 47 Abgeordnete gewählt. Die restlichen zwei Abgeordneten werden von Samoanern gewählt, die nicht an das Matai-System gebunden sind.
Die Exekutive liegt bei der Regierung unter Vorsitz des Premierministers. Einen Überblick über die bisherigen Amtsträger bietet die Liste der Premierminister von Samoa. Bei den Parlamentswahlen 2021 lag die neugegründete FAST-Partei bei der Sitzverteilung im Parlament gleichauf mit der zuvor jahrzehntelang regierenden HRPP. Infolge einer gemeinsam mit einem unabhängigen Abgeordneten erzielten Mehrheit wurde Fiame Naomi Mataʻafa als Premierministerin ernannt.
Das Oberste Gericht (Supreme Court) hat höchste Entscheidungsbefugnis in zivil-, straf- und verfassungsrechtlichen Fragen. Sein Vorsitzender wird vom Staatsoberhaupt auf Vorschlag des Premierministers ernannt.
Zu diesem Zweck gab die Zentralbank von Samoa eine Gedenkbanknote aus 60 Tala 2022 Vorderseite abgebildet Prime Minister Fiame Naomi Mata’afa.
Rückseite Der erste Prime Minister of Samoa (Fiame Mata’afa Faumuina II) mit der Flagge Neuseelands in 1962