Geld gleich KulturGeld gleich Kultur

Ja eine Hase Motivsammlung macht auch Sinn, gerade zur Osterzeit beachtet man den Hasen mehr in der Natur. Wer kennt sie nicht die Geschichte vom Hasen und dem Igel. Der Hase und der Igel ist ein Schwank (ATU 275C). Er steht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm ab der 5. Auflage von 1843 an Stelle 187 (KHM 187) auf Plattdeutsch und stammt aus Wilhelm Schröders Hannoverschem Volksblatt von 1840 (Ein plattdeutsches Volksmärchen. Dat Wettlopen twischen den Hasen un den Swinegel up de lütje Heide bi Buxtehude). Ludwig Bechstein übernahm den Tierschwank in sein Deutsches Märchenbuch ab 1853 als Der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel auf Hochdeutsch.
Eines schönen Morgens macht sich der Hase über die schiefen Beine des Igels lustig, woraufhin ihn dieser zu einem Wettrennen herausfordert, um den Einsatz eines goldenen „Lujedor“ (Louis d’or) und einer Flasche Branntwein. Als das Rennen auf dem Acker beginnt, läuft der Igel nur ein paar Schritte, hat aber am Ende der Ackerfurche seine ihm zum Verwechseln ähnlich sehende Frau platziert. Als der siegesgewisse Hase heranstürmt, erhebt sich die Frau des Igels und ruft ihm zu: „Ick bün all hier!“ („Ich bin schon da!“). Dem Hasen ist die Niederlage unbegreiflich, er verlangt Revanche und führt insgesamt 73 Läufe mit stets demselben Ergebnis durch. Beim 74. Rennen bricht er erschöpft zusammen und stirbt.
Herkunft
Grimms Anmerkung gibt an: „Nach mündlicher Überlieferung in der Gegend von Osnabrück aufgefasst“, nennt auch Wolfs Zeitschrift für deutsche Mythologie „1, 381–383“, „Firmenich 1, 210. 211“, „Het Wetloopen tüschen den Haasen und den Swinegel up de Buxtehuder heid in Bildern von Gust. Sus. Düsseldorf ohne Jahr“, „De Swienegel als Wettrenner. Ein plattdeutsches Märchen, neu illustriert und mit einem Nachwort versehen von J. P. T. Leyser. Hamburg ohne Jahr“, ein Gedicht in Klaus Groths Quickborn „S. 185–89“ und geht von hohem Alter des Märchens aus, wozu sie ein altdeutsches Gedicht des 13. Jahrhunderts in „Haupts Zeitschrift 398–400“ nacherzählen: Der Krebs hängt sich dem Fuchs an den Schwanz und gewinnt, als der sich im Ziel umdreht, dazu „eine märkische Sage bei Kuhn S. 243“, das Sprichwort „der Krebs will einen Hasen erlaufen“ bei „Eyering 2, 447“ und „ein wendisches Märchen bei Leop. Haupt 2, 160“ mit Fuchs und Frosch. Sie geben zwei Gedichte in Burkard Waldis‘ Esopus wieder und verweisen auf den Wettlauf von Fuchs und Bär in ihrer Anmerkung zu KHM 48 Der alte Sultan. Die ausführliche Anmerkung zeigt wohl das Interesse der Brüder Grimm an dem Stoff, in einer Abhandlung in der Zeitschrift für deutsche Mythologie und Sittenkunde hatte Wilhelm Grimm 1853 auch den Einsender Karl Georg Firnhaber genannt. Motivlich ähnlich sind auch ihre Tiermärchen KHM 171 Der Zaunkönig und KHM 172 Die Scholle.

Grimms Text folgt genau dem im Hannoverschen Volksblatt Nr. 51 vom 26. April 1840, den ihnen Karl Georg Firnhaber im November 1840 in einer Abschrift zugänglich machte. Nur wenige Schreibweisen der Mundart wurden geändert oder mit Übersetzung in Klammer versehen. So wird „üm den Stühbusch“ zu „um den Slöbusch (Schlehenbusch)“. „De Haas‘ löpt nämlich in der eenen Föhr, un ick in‘ner andern; un von baben fang‘ wi an to lopen“ wird zu „De Haas löppt nemlich in der eenen Föhr (Furche) un ick inner andern, un von baben (oben) fang wi an to loopen.“ Lediglich der Titel ist nun hochdeutsch und kurz.
Schon antikes Erzählgut kennt Fabeln vom Wettlauf zwischen langsamem und schnellem Tier. Ein Beispiel ist Äsops Die Schildkröte und der Hase. Lutz Röhrich zufolge überlistet in Afrika ganz ähnlich die Schildkröte den Elefanten.

Hasen auf Banknoten sind nicht immer leicht zu finden, hier ein paar Beispiele: